Oberster Gerichtshof beendet Verfahren um Milliardenfusion
Südkoreas Oberster Gerichtshof hat Lee Jae-yong, den Vizevorsitzenden und Erben von Samsung, endgültig von Betrugsvorwürfen freigesprochen. Der Fall betraf eine Fusion aus dem Jahr 2015 zwischen Samsung C&T und Cheil Industries, mit der Lee seine Macht im Konzern festigen wollte. Die Staatsanwaltschaft warf ihm vor, den Wert von Samsung Biologics manipuliert zu haben, um größere Anteile an Samsung C&T zu erwerben. Schon zwei Vorinstanzen hatten ihn freigesprochen, nun bestätigte das höchste Gericht die Entscheidung. Das Urteil beendet einen der bedeutendsten Wirtschaftsstreitfälle Südkoreas und wirft ein Licht auf die Strukturen mächtiger Familienkonzerne, den sogenannten Chaebols.
Verteidigung betont rechtmäßiges Vorgehen
Lees Anwälte begrüßten das Urteil und betonten, die Fusion sowie die Bilanzierung von Samsung Biologics seien vollständig gesetzeskonform durchgeführt worden. Die Anklage hatte behauptet, Lee habe durch Bilanzmanipulation unrechtmäßig Einfluss gewonnen. Das Gericht widersprach dieser Sichtweise und bestätigte den Freispruch. Die Verteidigung sieht in dem Urteil einen wichtigen Schritt für die Rechtssicherheit. Lee kann sich nun ohne juristische Belastungen auf seine Führungsrolle konzentrieren.
Wirtschaft hofft auf Stabilität und klare Führung
Lee war bereits in einem anderen Korruptionsfall wegen Bestechung im Umfeld der ehemaligen Präsidentin Park Geun-hye verurteilt worden, wurde aber vorzeitig entlassen. Die Regierung argumentierte, seine Rolle sei für Südkoreas wirtschaftliche Stabilität entscheidend. Samsung steht aktuell vor Herausforderungen wie sinkenden Umsätzen, wachsendem Wettbewerb und geopolitischen Spannungen, vor allem im Handel mit den USA. Lee erklärte, er wolle Samsung sicher durch diese schwierigen Zeiten führen. Der Industrieverband begrüßte das Urteil als Signal für stabile Unternehmensführung und wirtschaftliche Kontinuität in unsicheren Zeiten.