Nach einer monatelangen Pause hat Ärzte ohne Grenzen seine Arbeit im Indonesischen Krankenhaus in Nord-Gaza wieder aufgenommen. Die Organisation musste das Krankenhaus im Oktober 2023 verlassen, kehrte jedoch nun zurück. Sie unterstützt die Kinderstation und errichtet ein Feldlazarett, um dringend benötigte medizinische Hilfe bereitzustellen.
Kinderstation unter hoher Belastung
Bereits in den ersten Tagen behandelten die Teams von Ärzte ohne Grenzen 75 Kinder. Viele litten an schweren Atemwegsinfektionen, Hautkrankheiten oder Magen-Darm-Erkrankungen. “Eine unserer ersten Patientinnen, ein neun Monate altes Mädchen, kam mit einer akuten Atemwegsinfektion in die Notaufnahme. Ohne schnelle Behandlung hätte sie möglicherweise nicht überlebt”, erklärte Sonam Dreyer Cornut, medizinische Leiterin der Organisation.
Gesundheitssystem am Rande des Zusammenbruchs
Die medizinische Versorgung in Nord-Gaza steht vor dem Kollaps. Zahlreiche Krankenhäuser wurden durch Angriffe zerstört. Das Kamal-Adwan-Krankenhaus wurde vollständig dem Erdboden gleichgemacht, während das Indonesische Krankenhaus und das Al-Awda-Krankenhaus schwere Schäden erlitten. Die verbliebenen Gesundheitseinrichtungen sind überlastet und können die wachsende Zahl von Patienten kaum noch versorgen.
Fehlende Hilfsgüter verschärfen die Krise
Nach monatelangen Bombardierungen mangelt es an essenziellen medizinischen Ressourcen. Die Blockade von Hilfslieferungen in den Gazastreifen erschwert die Arbeit humanitärer Organisationen erheblich. Ärzte ohne Grenzen warnt, dass der anhaltende Mangel an Medikamenten und medizinischer Ausrüstung schwerwiegende Folgen für die Bevölkerung haben könnte.