Schwere Erkrankung bei Ex-Präsident – Tumor wurde nach ärztlicher Untersuchung entdeckt
Joe Biden, der 46. Präsident der Vereinigten Staaten, ist an einer aggressiven Form von Prostatakrebs erkrankt. Laut einer Erklärung seines Büros vom Sonntag hat sich der Krebs bereits auf seine Knochen ausgebreitet.
Der 82-Jährige suchte vergangene Woche wegen anhaltender Beschwerden beim Wasserlassen medizinische Hilfe auf. Am Freitag bestätigten Ärzte die schwere Diagnose nach mehreren Untersuchungen.
Der Tumor wurde mit einem Gleason-Score von 9 bewertet. Dieser Wert deutet auf eine sehr hohe Aggressivität und schnelle Zellvermehrung hin.
Tumor reagiert auf Hormone – medizinische Optionen geben Grund zur Hoffnung
Laut Bidens Büro spricht der Tumor auf hormonelle Behandlungen an. Diese Therapien könnten das Fortschreiten der Krankheit kontrollieren.
Die Diagnose wurde gestellt, nachdem bei einer Routineuntersuchung ein auffälliger Prostataknoten festgestellt wurde. Nur wenige Tage später stand fest: Der Krebs ist bereits in die Knochen vorgedrungen.
Trotz des fortgeschrittenen Stadiums zeigen sich die behandelnden Ärzte verhalten optimistisch. Die Hormonempfindlichkeit bietet Chancen auf ein wirksames Behandlungsverfahren.
Reaktionen aus Politik und Gesellschaft – Anteilnahme über Parteigrenzen hinweg
Donald Trump, aktueller Präsident und politischer Gegenspieler, zeigte sich betroffen. Auf seiner Plattform erklärte er, dass er und seine Frau Melania Biden und seiner Familie Kraft und Genesung wünschen.
Kamala Harris, Bidens ehemalige Vizepräsidentin, sprach auf X ihre Anteilnahme aus. Sie lobte Bidens Kampfgeist und seine Fähigkeit, auch schwierige Zeiten mit Stärke und Optimismus zu meistern.
Barack Obama, der acht Jahre lang gemeinsam mit Biden regierte, würdigte dessen langjähriges Engagement gegen Krebs. Er bezeichnete Biden als jemanden, der mit Entschlossenheit und Menschlichkeit Herausforderungen begegne.
Obama erinnerte an Bidens Rolle in einer groß angelegten staatlichen Forschungsinitiative zur Krebsbekämpfung. Er sprach ihm und seiner Familie Mut zu und zeigte sich zuversichtlich, dass Biden diesen Weg ebenso entschlossen beschreiten werde.
Europa reagiert mit Mitgefühl – Starmer sendet Genesungswünsche
Auch aus Europa kam Unterstützung. Der britische Premierminister Keir Starmer drückte sein Bedauern aus und wünschte Joe und Jill Biden eine baldige Genesung und viel Kraft.
Die Nachricht von der Diagnose wurde fast ein Jahr nach Bidens Rückzug aus dem Präsidentschaftswahlkampf bekannt. Zunehmende Zweifel an seiner gesundheitlichen Verfassung hatten im Vorfeld für politischen Druck gesorgt.
Nach einem viel diskutierten Fernsehduell mit Donald Trump zog sich Biden aus dem Rennen zurück. Kamala Harris trat daraufhin als demokratische Kandidatin für das Präsidentenamt an.
Fachliche Einschätzungen – Krankheit ist nicht heilbar, aber therapierbar
Prostatakrebs zählt laut US-Gesundheitsbehörden zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Männern. Rund 13 von 100 Männern erkranken im Laufe ihres Lebens daran.
Alter gilt als der bedeutendste Risikofaktor für diese Form der Erkrankung.
Dr. William Dahut, renommierter Onkologe und Experte für Prostatakrebs, erklärte, dass Knochenmetastasen eine Heilung ausschließen. Dennoch könne eine wirksame Behandlung viele Lebensjahre ermöglichen.
Er rechnet bei Biden mit dem Einsatz hormoneller Therapien, um Beschwerden zu lindern und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.
Biden meidet Öffentlichkeit – nur wenige öffentliche Auftritte seit Amtsende
Seit dem Ende seiner Amtszeit zeigte sich Biden nur selten in der Öffentlichkeit. Seine Auftritte beschränkten sich auf einzelne Konferenzen und Interviews.
Im April sprach er auf einer Veranstaltung für Menschen mit Behinderung in Chicago. Im Mai gab er ein Interview, in dem er offen über seine Entscheidung sprach, 2024 nicht mehr zu kandidieren – eine Entscheidung, die er als schwer, aber richtig beschrieb.
Bidens Engagement im Kampf gegen Krebs hat persönliche Wurzeln
In den vergangenen Monaten wurden vermehrt Fragen zu Bidens Gesundheitszustand laut. In einer TV-Sendung wies er Gerüchte über geistige Beeinträchtigungen entschieden zurück.
Biden engagiert sich seit vielen Jahren in der Krebsforschung. Gemeinsam mit seiner Frau Jill rief er 2022 die Neuauflage einer staatlichen Krebsinitiative ins Leben, die bis 2047 Millionen Leben retten soll.
Sein Einsatz ist persönlich motiviert: 2015 verlor Biden seinen ältesten Sohn Beau an einen Gehirntumor – ein Verlust, der sein Engagement gegen Krebs tief geprägt hat.