Der britische Energiekonzern BP verkauft sein gesamtes US-Onshore-Windgeschäft an das amerikanische Infrastrukturunternehmen LS Power – ein weiterer deutlicher Schritt weg vom grünen Kurs und der einstigen Klimaneutralitätsstrategie des Unternehmens.
🔹 Zehn Windparks betroffen
Insgesamt veräußert BP seine Beteiligungen an zehn Windparks, die zusammen über 500.000 US-Haushalte mit Strom versorgen. Neun der Parks wurden bislang von BP selbst betrieben. Zwar wurde der Verkaufspreis nicht bekannt gegeben, doch Experten schätzen den Wert auf unter 2 Milliarden US-Dollar – weniger als frühere Bewertungen.
🔹 Strategiewechsel nach Druck und Misserfolgen
Der Verkauf ist Teil eines umfassenden Plans zur Veräußerung von Vermögenswerten im Umfang von 20 Milliarden Dollar, um den Konzern zu “vereinfachen und fokussieren”. Anlass dafür ist unter anderem ein deutlicher Rückgang des Aktienkurses sowie das Scheitern früherer Nachhaltigkeitsinitiativen. Kurz zuvor hatte Nachhaltigkeitschefin Giulia Chierchia das Unternehmen verlassen – ihre Position wird nicht neu besetzt.
🔹 Fokus zurück auf fossile Energien
Unter dem neuen CEO Murray Auchincloss verfolgt BP eine Rückbesinnung auf fossile Geschäftsbereiche. Für 2025 sind Unternehmensverkäufe im Wert von 3 bis 4 Milliarden Dollar geplant, davon wurden bereits 1,5 Milliarden realisiert. Weitere Maßnahmen will BP Anfang August vorstellen. Zeitgleich wird ein Nachfolger für Verwaltungsratschef Helge Lund gesucht.
🔹 “Nicht mehr die besten Eigentümer”
BP-Vorstandsmitglied William Lin, zuständig für Gas und Niedrigemissionen, erklärte zum Windkraft-Verkauf:
„Die US-Windkraft hat starke Anlagen und großartige Teams – aber wir sind nicht mehr die besten Eigentümer, um dieses Geschäft weiterzuführen.“
Der Schritt zeigt deutlich: BP verabschiedet sich immer mehr von seinem grünen Image – und setzt wieder stärker auf klassische Energieträger.