Chinesische Beeinflussungskampagne Spanien: Eine chinesische Beeinflussungskampagne gab sich als Menschenrechtsorganisation aus. Sie sollte Spanier zum Sturz ihrer Regierung aufhetzen. Die Aktion begann nach den tödlichen Überschwemmungen im Oktober in Valencia.
Laut einem Bericht von Graphika nutzten die Verantwortlichen gefälschte Konten auf mehreren Plattformen. Sie verbreiteten von November bis Januar Desinformationen über Facebook, X, BlueSky und TikTok.
Die Kampagne gab sich als Safeguard Defenders aus, eine Menschenrechtsgruppe mit Sitz in Madrid. Sie veröffentlichte täuschende Inhalte auf Englisch und Spanisch. Die Beiträge griffen die Regierung in Madrid und Valencias Gouverneur Carlos Mazon an.
Falsche Konten greifen spanische Politiker an
Die Kampagne verbreitete Vorwürfe gegen Beamte und kritisierte ihr Krisenmanagement. Die Überschwemmungen im Oktober forderten über 200 Todesopfer und führten zu öffentlichem Ärger.
Gouverneur Carlos Mazon geriet stark unter Druck, lehnte einen Rücktritt aber ab. Die Katastrophe verstärkte das allgemeine Misstrauen gegenüber Spaniens politischer Führung.
Auch die nationale Regierung geriet in die Kritik. Aufgebrachte Anwohner in Paiporta verjagten Premierminister Pedro Sanchez und König Felipe VI. aus der Stadt. Eine rechtsextreme Gruppe bekannte sich später zu Angriffen auf Sanchez.
Spamouflage verstärkt Einflussnahme
Graphika sieht in dieser Kampagne eine deutliche Eskalation der Spamouflage-Aktivitäten. Erstmals rief das Netzwerk offen zum Regierungssturz auf.
Spamouflage existiert seit 2017 und schürte bereits politische Unzufriedenheit in den USA und Kanada. Das Netzwerk bestreitet jegliche Verbindung zur chinesischen Regierung.
Experten vermuten trotzdem eine gezielte Strategie zur Ausnutzung sozialer Unruhen. Der spanische Fall zeigt, wie Beeinflussungskampagnen Krisenstimmungen manipulieren können.
Chinesische Einflussnahme: Spamouflage-Techniken und ihre Auswirkungen auf die politische Landschaft Spaniens
Die Kampagne zeigt auch, wie die chinesische Einflussnahme auf soziale Medien und Online-Plattformen immer raffinierter wird. Indem sie sich als Menschenrechtsorganisation tarnt, konnte sie gezielt das Vertrauen der Öffentlichkeit gewinnen und so ihre Botschaften in Spanien verbreiten. Besonders bemerkenswert ist der Einsatz von Spamouflage-Techniken, die es den Akteuren ermöglichen, ihre wahre Identität zu verschleiern und gleichzeitig weitreichende politische Auswirkungen zu erzielen.
Laut Experten nutzen solche Kampagnen nicht nur Desinformation, sondern auch Polarisierung, um gesellschaftliche Spannungen weiter zu verschärfen. Dies zeigt sich auch in der wachsenden Verbreitung extremistischer Positionen, die durch gefälschte Profile verstärkt werden. Die Fähigkeit, diese Kampagnen über verschiedene soziale Medien hinweg zu koordinieren, unterstreicht die zunehmende Bedeutung von digitalen Plattformen als Werkzeuge der geopolitischen Einflussnahme. In diesem Kontext wird deutlich, wie wichtig es ist, Informationssicherheit und kritisches Denken zu fördern, um derartigen Manipulationen entgegenzuwirken.
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