Zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit fordern LGBTQ-Organisationen echte Beteiligung am Aktionsplan gegen Hassverbrechen.
Die HOSI Wien und 29 weitere Gruppen fordern in einem Positionspapier direkte Mitwirkung am Nationalen Aktionsplan der Regierung.
Sie verlangen einen eigenen LGBTQ-Beirat, eine bundesweite Meldestelle unter Community-Leitung und Prävention in Schule und Justiz.
Die Aktion steht unter dem Hashtag #NAPjetzt und soll die Politik zum Handeln bewegen.
Ann-Sophie Otte, Vorsitzende der HOSI Wien, betont die Dringlichkeit: „Queerfeindliche Gewalt braucht entschlossenen Schutz, keine Symbolpolitik.“
Betroffene wollen bei Maßnahmen mitentscheiden
Die Organisationen begrüßen zwar die Absicht der Regierung, gegen Hasskriminalität vorzugehen, fordern aber konkrete Taten.
„Maßnahmen ohne Einbindung der Community greifen zu kurz“, sagt Otte in der Aussendung.
Nur gemeinsam mit Betroffenen könne ein Aktionsplan wirkungsvoll gestaltet werden.
Lisa Hermanns, Generalsekretärin der HOSI Wien, fordert ein Ende symbolischer Gesten: „Hassverbrechen zeigen strukturelle Schwächen – Lippenbekenntnisse helfen nicht.“
Die Gruppen verlangen strukturelle Veränderungen, keine kurzfristigen Reaktionen auf einzelne Vorfälle.
Sie erwarten klare Zuständigkeiten und dauerhafte Ressourcen für Schutz und Aufklärung.
Prävention und Anlaufstellen bundesweit gefordert
Die LGBTQ-Verbände fordern eine Meldestelle, die von der Community geführt wird, um Vertrauen und Zugang zu sichern.
Zudem verlangen sie verpflichtende Bildungsmaßnahmen für Schulen und die Justiz, um Vorurteile abzubauen.
Sie drängen auf flächendeckende Sensibilisierung, nicht nur in Großstädten, sondern auch in ländlichen Regionen.
Die Gruppen wollen verhindern, dass queere Menschen weiterhin unsichtbar bleiben, wenn sie Gewalt erfahren.
Nur durch Prävention, Unterstützung und Mitsprache lasse sich wirksam gegen Hass vorgehen, so die Forderung der Initiatoren.