Das System für den elektronischen Gesundheitsakt (ELGA) bekommt ab Juli zahlreiche neue Funktionen.
Alle niedergelassenen Labore und Radiolog:innen müssen ab dann ihre Befunde und Bilder verpflichtend hochladen.
Zwischen 2026 und 2030 kommen weitere medizinische Daten und Dokumente hinzu.
ELGA GmbH kündigte diese Neuerungen am Mittwochabend der Presse an.
Der Bund, die Länder und die Sozialversicherung besitzen ELGA gemeinsam.
Die Rechtsgrundlage stammt noch von Ex-Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne).
Die neue Koalition aus ÖVP, SPÖ und NEOS führt die ELGA-Erweiterung weiter.
Sie verankerte den Ausbau auch im Regierungsprogramm.
Eine Novelle des Gesundheitstelematikgesetzes soll die rechtliche Grundlage aktualisieren.
Bessere Übersicht über Diagnosen und Behandlungen
Ein digitaler Medikationsplan („DigiMed“) befindet sich in Entwicklung.
Er soll Dosierungen und Einnahmezeiten von Medikamenten übersichtlich anzeigen.
Dieser Plan bildet die Basis für die geplante „Patient Summary“.
Diese Übersicht soll die wichtigsten Gesundheitsdaten auf einen Blick darstellen.
Ab Herbst 2025 erhalten Bürger:innen Zugriff auf eigene digitale Bilddaten.
Sie können Röntgenbilder künftig online einsehen und herunterladen.
Das vermeidet unnötige Doppeluntersuchungen und senkt die Kosten.
Auch chronisch kranke Menschen sollen von ELGA profitieren.
Das Projekt „Integrierte Versorgung“ soll eine lückenlose Betreuung ermöglichen.
Anfangs konzentriert sich ELGA auf Diabetes und Herzinsuffizienz.
Ab 2026 müssen Ärzt:innen Diagnosen verpflichtend elektronisch dokumentieren.
Diese Pflicht schafft die Voraussetzung für die „Patient Summary“.
Digitale Anwendungen für Pflege, Impfungen und Kommunikation
ELGA wird um Pflegefunktionen erweitert.
Mobile Pflegedienste sollen eingebunden und mit Pflege-Apps vernetzt werden.
Die Plattform Elga.gv.at erhält 2026 eine neue technische Basis.
Ziel ist ein modernes Design, das Smartphone-Nutzung unterstützt.
Eine eigene ELGA-App soll dann nutzbar sein.
Auch der elektronische Impfpass bekommt eine eigene Anwendung.
Zudem plant ELGA die Anbindung an den Europäischen Gesundheitsdatenraum (EHDS).
Faxgeräte sollen durch sichere digitale Kommunikation ersetzt werden.
Gesundheitseinrichtungen erhalten dafür eine neue Plattform.
So soll der Austausch medizinischer Daten schneller und sicherer ablaufen.