Die EU-Kommission bereitet ein Handelsabkommen mit den USA vor, das Zölle auf europäische Produkte beibehalten könnte.
Matthias Jørgensen erklärte im Parlament, die USA sähen in den Zöllen eine Maßnahme für fairen Wettbewerb.
Er betonte, dass Europa reagieren müsse, falls Washington die Abgaben nicht vollständig abschaffe.
Die USA verlangen seit März 25 % auf EU-Stahl, Aluminium und Autos sowie 10 % auf alle übrigen Waren.
Ein EU-Diplomat berichtete, Gespräche mit Washington zeigten kaum Spielraum unterhalb der 10 %-Marke.
Polens Staatssekretär Michal Baranowski warnte vor Schwierigkeiten im EU-Rat bei anhaltend hohen Zöllen.
Frankreich und Deutschland lehnen den möglichen Deal deutlich ab, während Ungarn, Italien und Irland gelassener reagieren.
Brüssel will Handelsgesetze nicht zur Verhandlungsmasse machen
Nach längerer Funkstille erzielten Unterhändler erste Fortschritte in den Gesprächen mit Washington.
EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič nannte ein Telefonat mit US-Minister Howard Lutnick „konstruktiv“.
Beide Seiten beschlossen, die Gespräche auf technischer Ebene spürbar zu intensivieren.
Šefčovič reiste bereits dreimal in die USA, um sich mit Verhandlungspartnern zu treffen.
Er hofft, bald mit US-Botschafter Jamieson Greer in Brüssel oder am Rande des OECD-Gipfels zu sprechen.
Die EU bot den USA zollfreien Handel mit Industriegütern sowie Erleichterungen bei LNG, Soja und KI-Produkten an.
Jørgensen betonte, dass Brüssel keine EU-Gesetze zur Verhandlung stelle.
Ein Beamter stellte klar: „Wir bleiben offen, aber unsere Regeln bleiben unverändert.“
Brüssel bereitet Milliardenliste für Vergeltung vor
Die EU schnürte ein 95-Milliarden-Euro-Paket für mögliche Vergeltungsmaßnahmen, falls keine Einigung gelingt.
Šefčovič machte deutlich: Das aktuelle Ungleichgewicht bei den Exporten könne Europa nicht länger akzeptieren.
Die Suche nach geeigneten US-Zielprodukten läuft, unter Beteiligung von Mitgliedsstaaten und Branchenverbänden.
Frankreich, Spanien und Italien wollen Bourbon Whiskey von der Liste streichen, um eigene Wein- und Spirituosenmärkte zu schützen.
Bereits bei früheren Strafzöllen hatte man Whiskey erfolgreich ausgenommen, nachdem Trump einen 90-Tage-Stopp verkündet hatte.
Die Luftfahrtindustrie gerät nun stärker unter Druck, da Boeing in der EU-Vergeltung auftaucht.
Gleichzeitig könnte Airbus ins Visier der USA geraten, was die Spannungen weiter verstärkt.
EU-Beamte warnen vor einer möglichen Eskalation, sollte der Streit um Flugzeugsubventionen erneut aufflammen.