Israelische Streitkräfte töteten am Samstag sechs bewaffnete Palästinenser in Gaza.
Die Männer bewachten Hilfsgütertransporte und wollten offenbar Plünderungen verhindern.
Die israelische Armee erklärte, es habe sich um Hamas-Mitglieder gehandelt.
Hamas widersprach: Die Männer gehörten zu humanitären Schutzteams.
Der Drohnenangriff traf die Hilfskolonne während einer Lieferung.
Seit Montag meldete Israel die Einfahrt von 388 Hilfstransporten nach Gaza.
Palästinensische Organisationen bestritten diese Zahl und nannten 119 Lieferungen über Karem Shalom.
Hilfswerke warnten, Gewalt und Plünderungen gefährden die Versorgung.
Die widersprüchlichen Zahlen zeigen das tiefe Misstrauen beider Seiten.
Militäroffensive tötet Dutzende in Gaza
Die israelische Armee griff innerhalb von 24 Stunden über 100 Ziele an.
Laut Militär trafen die Angriffe Gebäude, Tunnel, Raketenstellungen und Infrastruktur von Hamas.
Das Gesundheitsministerium in Gaza meldete 60 Tote innerhalb eines Tages.
Luftangriffe trafen sowohl den Norden als auch den Süden des Gazastreifens.
Die Angriffe folgten auf den Hamas-Angriff vom 7. Oktober 2023.
Damals töteten Hamas-Kämpfer rund 1.200 Menschen, überwiegend Zivilisten, in Süd-Israel.
251 Personen wurden als Geiseln genommen; 58 befinden sich noch in Gefangenschaft.
20 von ihnen gelten laut Berichten als am Leben.
Die israelische Gegenoffensive hat schwere Zerstörungen und hohe Opferzahlen verursacht.
Das Gesundheitsministerium in Gaza zählt bislang über 53.762 Tote, vor allem Frauen und Kinder.
Zeugen berichten von Einsatz menschlicher Schutzschilde
Palästinenser und israelische Soldaten erhoben schwere Vorwürfe gegen das israelische Militär.
Sie erklärten gegenüber der Nachrichtenagentur AP, Soldaten nutzten palästinensische Zivilisten als menschliche Schutzschilde.
Zivilisten wurden gezwungen, Häuser und Tunnel nach Sprengsätzen oder Kämpfern zu durchsuchen.
Der 36-jährige Ayman Abu Hamadan sagte, Soldaten zwangen ihn mit Gewalt in gefährliche Gebäude.
Zwei Wochen lang setzten verschiedene Einheiten ihn immer wieder ein.
Ein israelischer Offizier bestätigte anonym den systematischen Einsatz durch mehrere Einheiten.
Er sagte, Befehle dazu kamen oft von höherer Stelle.
Die israelische Regierung wies die Vorwürfe zurück.
Sie betonte, der Einsatz von Zivilisten sei strikt verboten.
Mehrere Fälle stehen derzeit unter interner Untersuchung.
Menschenrechtsorganisationen kritisierten die Praxis scharf und forderten Aufklärung.