Der Klimawandel lässt Städte immer heißer werden. In Tulln und Amstetten entfernten Städte Betonflächen und pflanzten Bäume. Experten sagen, jeder Baum senkt die gefühlte Temperatur um zehn Grad. Solche Maßnahmen sollten häufiger umgesetzt werden.
Nibelungenplatz in Tulln wird zur kühlen grünen Fläche
Der Nibelungenplatz in Tulln ist heute grün und angenehm kühl. Die Stadt beseitigte 8.000 Quadratmeter Beton und begrünten die Fläche neu. Wasserquellen sorgen an heißen Tagen für Abkühlung. 40 neue Bäume spenden Schatten. Die Umgestaltung kostete rund fünf Millionen Euro.
Der Stadtklimatologe Matthias Ratheiser erklärt: Entsiegelung und Begrünung machen Städte widerstandsfähiger gegen Hitze. Besonders die gefühlte Temperatur sinkt stark. Ein Baum kann die Temperatur um bis zu zehn Grad kühler erscheinen lassen.
Auch Amstetten setzt auf Begrünung und Wasseranlagen. Dort entstanden ein großer Brunnen und 70 neue Bäume. Die Stadt nutzt das Schwammstadt-Konzept. Dabei bekommen Baumwurzeln unter der Erde genug Platz. Das fördert gesundes Wachstum.
Die Schwammstadt speichert Regenwasser und schützt vor Überschwemmungen. Sie versorgt Bäume in Trockenzeiten mit Feuchtigkeit. Größere und gesündere Bäume kühlen die Stadt besser und verbessern das Klima langfristig.
St. Pölten profitiert von natürlicher Kühle aus dem Tal
Der Domplatz in St. Pölten ist hauptsächlich betoniert. Trotzdem profitiert die Stadt von natürlicher Kälte. Die Topografie des Traisentals bringt nachts frische Luft in die Stadt.
Das Tal wirkt wie ein Kanal für kühle Luft aus den Voralpen. Auch Parks und Wälder in der Umgebung produzieren Kaltluft. Diese natürlichen Quellen helfen der Stadt bei der Abkühlung.
Stadtplanung muss Hitze konsequent begegnen
Matthias Ratheiser warnt: Die Zahl der heißen Tage steigt stark. Heute gibt es etwa 30 Tage mit über 30 Grad. Bald könnten es 40 bis 50 werden.
Städte erwärmen sich mehr als das Umland, besonders nachts. Deshalb brauchen sie grüne, kühle Orte zum Erholen. Hitze stört den Schlaf und belastet die Gesundheit.
Der Experte fordert, Hitzeschutz systematisch in Stadtplanung zu integrieren. Klimafreundliche Maßnahmen sollen genauso selbstverständlich sein wie Strom- oder Wasserleitungen. Es gibt Fortschritte, doch noch viel Potenzial.