Ein 60-jähriger Mann steht vor dem Strafgericht Basel-Landschaft. Die Staatsanwaltschaft klagt ihn des Mordes an. Er soll im Jahr 2000 in Münchenstein einen 21-Jährigen erschossen haben. Der Fall blieb lange ungeklärt und gilt als Cold Case. Erst moderne Ermittlungsmethoden führten zur Identifikation und Festnahme des Verdächtigen. Nach einem Vierteljahrhundert startet nun der Prozess. Der Fall zeigt, wie hartnäckig Ermittler auch nach vielen Jahren Verbrechen aufklären können.
Mordvorwurf im Drogengeschäft
Der Angeklagte soll das Opfer im Zusammenhang mit einem Drogendeal getötet haben. Laut Anklage vereinbarte er den Kauf von zwei Kilogramm Kokain für 130’000 Franken. Statt Bargeld erhielt das Opfer ein Couvert mit Papierschnipseln. Als das Opfer es öffnete, soll der Mann aus nächster Nähe mit einer Pistole in den Kopf geschossen haben. Anschließend floh er mit dem Kokain. Diese schwerwiegenden Vorwürfe müssen jetzt vor Gericht geklärt werden.
Warum dauert der Prozess so lange?
Die Polizei stellte nach der Tat Verbindungen zur Drogenkriminalität fest. Die Fahndung nach dem Täter blieb jedoch erfolglos. Das Opfer starb an seinen Verletzungen, der Täter konnte fliehen. Erst 2023 nahmen deutsche Behörden den mutmaßlichen Täter fest. Im Dezember lieferten sie ihn an die Schweiz aus. Die Überführung gelang dank einer neuen Fingerabdruckmethode. Details dazu geben die Behörden nicht preis. Der Fall zeigt den Fortschritt moderner Forensik.
Geständnis mit Einschränkungen
Der Mann gesteht, mit der tödlichen Schussabgabe in Verbindung zu stehen. Er bestreitet aber, Mord begangen zu haben. Er sprach von einem Unfall und an anderer Stelle von Raub. Die juristische Einordnung wird im Prozess wichtig sein. Eine mildere Qualifikation könnte Auswirkungen auf die Verjährung haben. Bis zum rechtskräftigen Urteil gilt die Unschuldsvermutung. Die Verhandlung wird klären, wie die Tat bewertet wird.
Unfall oder Absicht?
Forensiker präsentierten ihre Untersuchungsergebnisse. Sie stützen die Annahmen der Staatsanwaltschaft. Die Experten erklärten, eine einhändige Schussabgabe sei plausibel. Ein versehentlicher Schuss bei einer Ladebewegung erscheine «unwahrscheinlich». Die Beweise sprechen für einen gezielten Schuss. Forensische Erkenntnisse sind entscheidend für den Ausgang des Prozesses.
Verjährung als entscheidendes Thema
Ob die Tat als Mord oder Unfall gilt, entscheidet über die Verjährung. Die Tat ereignete sich vor Einführung neuer Verjährungsfristen im Oktober 2002. Deshalb gilt die alte Frist von 20 Jahren. Der Angeklagte legte mehrfach Beschwerde gegen Untersuchungshaft ein und brachte den Fall vor Bundesgericht. Er verlor alle Verfahren. Die Verjährungsfristen wurden während der Ermittlungen unterbrochen. Eine Verjährung trat daher bislang nicht ein.