Reisefälle dominieren – dennoch wachsende Wachsamkeit bei Gesundheitsbehörden
Die Schweiz meldete im April ihren ersten Fall der neuen Mpox-Variante Clade Ib und reiht sich damit in eine wachsende Liste europäischer Länder ein. Diese ansteckendere und möglicherweise gefährlichere Virusvariante entstand 2023 in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) und verbreitet sich seitdem in Zentralafrika, besonders in Burundi und Uganda.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rief im August 2024 wegen des Mpox-Ausbruchs in Afrika den globalen Gesundheitsnotstand aus. In Europa stehen die meisten Fälle im Zusammenhang mit Reisen in betroffene afrikanische Regionen.
Sechs europäische Länder bislang betroffen
Schweiz, Großbritannien, Deutschland, Belgien, Frankreich und Schweden melden Infektionen
- Schweiz: Der erste Fall wurde bei einer Person entdeckt, die aus Uganda zurückgekehrt war. Die Behörden erklärten, der Patient befinde sich in Isolation und das Risiko für die Allgemeinheit sei gering.
- Großbritannien: Insgesamt 11 Fälle wurden bisher bestätigt. Während die meisten Patienten Reisebezug hatten, wurde ein Fall ohne bekannte Verbindung zu anderen Infizierten gemeldet. Das Land kaufte über 150.000 Impfdosen und eröffnete Impfzentren.
- Deutschland: Acht bestätigte Fälle seit Oktober 2024. Die meisten Übertragungen fanden innerhalb von Haushalten statt, ohne breitere Verbreitung.
- Belgien: Fünf Fälle wurden identifiziert. Die ersten traten im Dezember auf, darunter ein Kind. Weitere Einzelfälle folgten Anfang 2025.
- Frankreich: Zwei Fälle wurden gemeldet. Einer betraf eine Person in der Bretagne nach Kontakt mit Reisenden aus Zentralafrika.
- Schweden: Schweden meldete bereits im August 2024 als erstes europäisches Land einen Clade-Ib-Fall nach Rückkehr aus Afrika.
Gesundheitsbehörden mahnen zur Vorsicht
Ansteckungsrisiko bleibt niedrig, aber Überwachung wird intensiviert
Die neue Clade-Ib-Variante scheint leichter übertragbar zu sein und betrifft häufiger Kinder. Typische Symptome umfassen Hautausschläge, Fieber, Kopfschmerzen, geschwollene Lymphknoten und Atemwegsbeschwerden.
Während sich die meisten europäischen Fälle auf Reiserückkehrer beschränken, zeigt der britische Fall ohne Reisehintergrund, dass auch lokale Übertragungen möglich sind.
Internationale Gesundheitsexperten betonen die Wichtigkeit von Impfkampagnen und einer engen Überwachung, auch wenn das Risiko für die breite Bevölkerung derzeit als gering eingeschätzt wird.