Montenegros Regierung stürzt nach Misstrauensvotum
Nach dem Scheitern der konservativen Minderheitsregierung von Premierminister Luís Montenegro geht Portugal erneut an die Wahlurnen.
Ein Misstrauensvotum im Parlament stürzte die Koalition – der dritte nationale Urnengang seit 2022 steht bevor.
Finale Wahlkampfauftritte vor entscheidender Abstimmung
Am Freitag versammelten sich die Spitzenkandidaten zu ihren letzten Kundgebungen.
Pedro Nuno Santos, Chef der Sozialistischen Partei, betonte: „Nur wir können politische Stabilität und eine klare Richtung garantieren.“
Montenegro versprach hingegen: „Wir spüren die Kraft dieser Nation – gemeinsam können wir mehr erreichen.“
Rechtsruck möglich: Chega schöpft aus dem Frust
Vom Verdruss über etablierte Parteien könnte besonders die rechtspopulistische Partei Chega profitieren.
Die Protestpartei, bereits drittstärkste Kraft, hat zuletzt deutlich an Zuspruch gewonnen – ähnlich wie viele ihrer europäischen Pendants.
Korruptionsvorwürfe gegen den Premier belasten Wahlkampf
Im Zentrum der Krise stehen Vorwürfe gegen Montenegros Familienkanzlei.
Er weist jede Schuld von sich und betont, sich seit 2022 aus der Kanzlei zurückgezogen zu haben.
Die Sozialisten fordern eine umfassende Untersuchung im Parlament.
Solide Wirtschaftsdaten – doch kein Vertrauensbonus
Trotz eines Wachstums von 1,9 % und einer Arbeitslosenquote von 6,4 % wirkt die Wirtschaft stabil.
Doch wirtschaftliche Kennzahlen allein reichen offenbar nicht, um Vertrauen in die Regierung zurückzugewinnen.
Milliarden aus Brüssel: EU-Mittel unter politischem Druck
Mit über 22 Milliarden Euro an EU-Investitionen steht viel auf dem Spiel.
Politisches Chaos könnte die Auszahlung und sinnvolle Verwendung der Mittel gefährden.
Staatspräsident appelliert an Wähler
Angesichts europäischer Sicherheits- und Wirtschaftsprobleme rief Portugals Präsident die Bevölkerung auf, aktiv an der Wahl teilzunehmen.
Er warnte: Stabilität ist essenziell, um Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen.
Portugal wählt – erneut mit offenem Ausgang
Ob Portugal diesmal eine handlungsfähige Regierung erhält oder weiter im Zyklus instabiler Mehrheiten verharrt, entscheidet sich am Sonntag.