Ein tschechischer Staatsbürger hätte sich am Freitag in Linz wegen schweren Diebstahls und Störung der Totenruhe verantworten sollen – doch der 25-Jährige erschien nicht vor Gericht. Das Verfahren wurde abgebrochen, eine Verurteilung verzögert sich damit weiter.
Diebstahl aus Krypta: Kindersärge und Heiligenfiguren entwendet
Dem Mann wird vorgeworfen, gemeinsam mit zwei Komplizen in der Nacht auf den 8. Dezember 2023 drei Kindersärge und rund 20 Heiligenfiguren aus der Krypta unter der ehemaligen Linzer Kapuzinerkirche gestohlen zu haben. Die Kirche wurde bereits 2016 entweiht, die Krypta mit Gräbern von Kapuziner-Padres und Angehörigen der Adelsfamilie Starhemberg war jedoch weiterhin zugänglich. Inzwischen wurde sie zugemauert.
Die Ermittlungen kamen ins Rollen, nachdem Kunstgegenstände online angeboten und ein Video des nächtlichen Ausflugs in sozialen Netzwerken gepostet worden waren. Die Staatsanwaltschaft kennt alle drei mutmaßlichen Täter.
Angeklagter bestreitet Beteiligung
Der nicht erschienene Angeklagte bestreitet seine Beteiligung an der Tat. Er bezeichnet sich als „Erforscher verborgener Stätten“ und erklärt so seine Anwesenheit in der Krypta.
Zur Fahndung ausgeschrieben – Verfahren nicht verjährt
Die beiden Mitbeschuldigten – ein weiterer 25-jähriger Tscheche und ein 30-jähriger Österreicher mit Wohnsitz in Tschechien – sind bereits zur Fahndung ausgeschrieben. Nach dem Fernbleiben des Hauptangeklagten wurde nun auch gegen ihn ein Suchbefehl erlassen.
Laut Walter Eichinger, Vizepräsident des Landesgerichts Linz, bleibt die Tat trotz des unterbrochenen Verfahrens unverjährt. Sollte der Mann erneut nach Österreich einreisen und kontrolliert werden, werde er festgenommen und das Verfahren fortgesetzt. Bei weiterer Nichtkooperation droht Untersuchungshaft wegen Fluchtgefahr.