Gründe für den weltweiten Rückgang der Geburten
Seit den 1960er Jahren verzeichnet die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) einen globalen Rückgang der Geburtenraten. Ein besserer Zugang zu Bildung und Verhütungsmitteln gibt Frauen weltweit mehr Möglichkeiten, ihre Familienplanung selbst zu gestalten. Gleichzeitig hat die Zunahme von Doppelverdiener-Haushalten oft dazu geführt, dass Familiengründung weniger Priorität erhält. Unterstützende Maßnahmen wie bezahlte Elternzeit und umfassende Kinderbetreuung beeinflussen diese Entscheidungen ebenfalls.
Steigende Lebenshaltungskosten, unsichere Arbeitsmärkte und ein Mangel an bezahlbarem Wohnraum belasten jedoch viele junge Menschen. Diese Herausforderungen führen häufig zu einer Verzögerung oder sogar Aufgabe des Kinderwunsches. In den USA untersucht die Gesundheitsbehörde CDC diese Entwicklungen, um die gesellschaftlichen Konsequenzen besser zu verstehen.
Globale Trends und Geburtenstatistiken
Im Jahr 2023 betrug die Geburtenrate in den USA 10,74 Geburten pro 1.000 Menschen. Innerhalb der USA wies Vermont mit 7,82 die niedrigste Rate auf, während Utah mit 13,17 an der Spitze lag. Die Fertilitätsrate – gemessen an der Anzahl der Geburten bei Frauen im Alter von 15 bis 44 Jahren – sank von 56 auf 54,5 Geburten pro 1.000 Frauen.
Weltweit liegt die durchschnittliche Geburtenrate bei 16,52 Geburten pro 1.000 Menschen. Unter den entwickelten Ländern führt Grönland mit 14,1 Geburten, während Saint Pierre und Miquelon mit nur 5,2 die niedrigste Rate verzeichnet. Die Zentralafrikanische Republik hält global die Spitzenposition mit 45,35 Geburten, während der Vatikan die niedrigste Rate von 4,21 aufweist.
Auswirkungen auf Gesellschaft und Wirtschaft
Der Rückgang der Geburtenraten hat weitreichende Auswirkungen auf Bildung, Wirtschaft und Bevölkerungsentwicklung. Weniger Geburten bedeuten geringere Einschulungszahlen, was sich direkt auf Bildungsbudgets auswirkt. In Minnesota etwa führte ein Rückgang der Schülerzahlen 2022 zu einer Kürzung des Bildungsbudgets um 2,3 %. Ähnliche Szenarien könnten auch in anderen Regionen Realität werden.
Unternehmen, die Produkte wie Babynahrung, Windeln oder Spielzeug herstellen, passen ihre Produktionsmengen an die Geburtenstatistiken an. Regierungen nutzen diese Daten, um Arbeitsmärkte, die Finanzierung von Sozialsystemen und Ressourcenverteilung in alternden Gesellschaften strategisch zu planen.
Familienplanung und gesellschaftlicher Wandel
Neben wirtschaftlichen Faktoren prägen auch gesellschaftliche Veränderungen die Geburtenraten. Immer mehr Menschen entscheiden sich bewusst gegen Kinder, und kinderfreie Lebensmodelle werden zunehmend akzeptiert. Maßnahmen wie eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie Lohngleichheit zwischen den Geschlechtern könnten laut OECD dazu beitragen, die Geburtenraten zu stabilisieren.
Während die globalen Geburtenraten weiter sinken, ist eine kontinuierliche Analyse dieser Trends entscheidend. Regierungen, Unternehmen und Gemeinschaften müssen Strategien entwickeln, um den sich wandelnden Bedürfnissen der Gesellschaft gerecht zu werden und auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet zu sein.