Studios werfen Midjourney massenhafte Nutzung geschützter Figuren vor
Die Filmriesen Disney und Universal haben am Mittwoch eine Klage gegen das KI-Unternehmen Midjourney eingereicht. Der Vorwurf: massive Urheberrechtsverletzungen durch die Erstellung und Verbreitung von Bildern, die ikonische Figuren wie Darth Vader, Elsa oder die Minions nachbilden – ohne Zustimmung der Rechteinhaber.
In der beim Bundesgericht in Los Angeles eingereichten Klage bezeichnen die Studios Midjourneys Dienst als eine „bodenlose Grube des Plagiats“. Die KI soll auf Basis eines gigantischen, automatisiert gesammelten Internet-Datensatzes trainiert worden sein, wie Midjourney-CEO David Holz 2022 selbst gegenüber Forbes bestätigte: Es sei „ein großer Internet-Scrape“ gewesen.
Rechtsstreit um generative KI erreicht neue Dimension
Mit der Klage weiten Disney und Universal die laufende juristische Auseinandersetzung um KI und Urheberrecht auf Bilder und Videos aus – bislang standen meist Texte oder Musik im Fokus. Die Studios fordern eine einstweilige Verfügung, um Midjourney zu zwingen, Schutzmaßnahmen gegen Urheberrechtsverletzungen einzubauen, sowie Schadensersatz in unbestimmter Höhe.
Midjourney, gegründet 2021, verdient an kostenpflichtigen Abonnements und erwirtschaftete laut Klägerseite allein im letzten Jahr 300 Millionen Dollar Umsatz. Die Klage illustriert mit Beispielbildern, wie die KI Charaktere wie Yoda, Buzz Lightyear, Shrek oder Po aus Kung Fu Panda nachbildet – aus Sicht der Studios klare Verstöße gegen das Urheberrecht.
Debatte um KI-Training mit geschütztem Material verschärft sich
Der Fall reiht sich ein in eine Welle von Klagen großer Medien- und Kulturunternehmen gegen KI-Firmen wegen der ungenehmigten Nutzung urheberrechtlich geschützter Werke für das Training von Modellen. Bereits 2023 ließ ein Gericht eine ähnliche Klage von Künstlern gegen Midjourney und Stability AI zu.
Disney-Jurist Horacio Gutierrez erklärte: „KI kann kreativ unterstützen – aber Piraterie bleibt Piraterie.“ Universal ergänzte, man wolle die Arbeit der Künstler schützen und die eigenen Investitionen sichern.
Ob und wie KI-Firmen in Zukunft auf urheberrechtlich geschützte Inhalte zugreifen dürfen, könnte dieser Fall grundlegend mitentscheiden.