Eine großangelegte britische Studie hat gezeigt, dass eine Behandlung von chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) ohne Chemotherapie wirksamer und besser verträglich sein kann. Die sogenannte Flair-Studie wurde an 96 Zentren durchgeführt und umfasste 786 Patient:innen mit unbehandelter CLL.
Kombinationstherapie deutlich überlegen
Die Patient:innen erhielten entweder:
- klassische Chemotherapie,
- das Medikament Ibrutinib, oder
- eine Kombination aus Ibrutinib und Venetoclax.
Nach fünf Jahren waren 94 % der Patient:innen mit der Kombinationstherapie krankheitsfrei, verglichen mit 79 % (Ibrutinib) und 58 % (Chemotherapie). Zudem wurde bei zwei Dritteln der Kombi-Gruppe kein Krebs im Knochenmark mehr gefunden.
Besser verträglich, individuell steuerbar
Die Medikamente greifen gezielt Krebszellen an und wurden besser vertragen als die Standardtherapie. Regelmäßige Bluttests ermöglichten eine individuell angepasste Behandlung.
Hoffnung für Betroffene
Die Forscher sprechen von einem Wendepunkt in der Behandlung. Auch Patientin Catherine Whitfield zeigt sich zuversichtlich:
„Ich bin seit drei Jahren krebsfrei – dank der Studie.“
Die Ergebnisse wurden im New England Journal of Medicine veröffentlicht und auf einem internationalen Hämatologiekongress präsentiert.