Der Internationale Skiverband (FIS) hat den Weg für eine Rückkehr von Marcel Hirscher in den alpinen Ski-Weltcup weiter geöffnet. Wie Renndirektor Markus Waldner im ORF-Interview erklärte, erhält der achtfache Gesamtweltcupsieger ein sogenanntes „Protected Ranking“ – ähnlich wie im Tennis –, das ihm den erneuten Einstieg nach seiner Verletzungspause erleichtert.
Saison-Aus nach Kreuzbandriss, Hoffnung auf neuen Anlauf
Nach seinem überraschenden Comeback im Herbst 2024 – als er erstmals für die Niederlande startete – hatte Hirscher beim Riesentorlauf in Sölden mit Rang 23 ein starkes Debüt gefeiert. Doch nach zwei enttäuschenden Slalomrennen in Levi und Gurgl folgte bereits das Aus: Ein Kreuzbandriss im Training auf der Reiteralm Anfang Dezember stoppte den Rückkehrversuch abrupt.
Laut FIS ist jedoch ein neuerlicher Anlauf möglich. Hirscher kann nun mit dem geschützten Status insgesamt 17 weitere Weltcupstarts mit Startnummer 31 absolvieren. Das FIS-Council hatte zugestimmt, dass durch Verletzung nicht genutzte Starts ins Folgejahr übertragen werden dürfen – eine Regel, die nicht nur für Hirscher, sondern alle Wildcard-Starter gilt.
Verband zeigt sich offen – Rückhalt für zweiten Versuch
Waldner betonte, dass der niederländische Verband auch künftig jedes einzelne Rennen beantragen müsse, an dem Hirscher teilnehmen wolle. Dies diene der Planungssicherheit für Veranstalter. Gleichzeitig äußerte sich Waldner klar positiv zu einem Comeback des Rekordsiegers: „Wir haben gesehen, wie viel Aufmerksamkeit Marcel bringt. Es wäre großartig für den Weltcup.“
Auch Hirscher selbst und sein Umfeld hatten dem Vernehmen nach Unsicherheit bezüglich der Startberechtigung geäußert. Ohne die jetzt bestätigte Regelung hätte ein erneuter Anlauf möglicherweise nicht stattgefunden, so Waldner. Der FIS-Funktionär glaubt aber ohnehin, dass Hirscher bei guter Form bald wieder unter den Top 30 der Weltrangliste sein könnte und die Sonderregel nicht lange benötigen würde.
Fazit: Hirscher-Comeback weiter offen – aber erleichtert
Ob Marcel Hirscher tatsächlich zur Saison 2024/25 zurückkehrt, bleibt offen. Klar ist: Die FIS hat ihm sämtliche Hürden aus dem Weg geräumt. Der alpine Weltcup wäre bereit für ein „Comeback 2.0“ des erfolgreichsten Skifahrers seiner Generation.