Triumph beim Debüt über fast 5.000 Kilometer
Philipp Kaider hat sich als fünfter Österreicher in die Siegerliste des legendären Race Across America (RAAM) eingetragen. Der 39-jährige Niederösterreicher überquerte nach 4.932 Kilometern, rund 50.000 Höhenmetern, 13 US-Bundesstaaten und vier Zeitzonen am Donnerstag in Atlantic City das Ziel – nach einer Fahrzeit von acht Tagen, 22 Stunden und 32 Minuten. Kaider war am 10. Juni in Oceanside (Kalifornien) gestartet und legte von Beginn an ein hohes Tempo vor, das ihn schnell an die Spitze brachte. Sein Vorsprung wuchs stetig, zeitweise führte er sogar eine österreichische Dreifachführung vor Lukas Kaufmann und Kurt Matzler an.
Mit Willenskraft zum Sieg
Trotz mentaler Tiefs und Daueregen in den letzten Tagen bewältigte Kaider das härteste Radrennen der Welt mit beeindruckender Konstanz. „Ich bin so müde, ich kann es kaum fassen“, sagte er im Ziel. „Es war das längste und anstrengendste Rennen meines Lebens.“ Dank seines großen Vorsprungs konnte er sich sogar kurze Erholungspausen gönnen. Seine Erfahrung als zweifacher 24-Stunden-Weltmeister zahlte sich aus: „Heuer habe ich zum ersten Mal wirklich so fahren können, wie ich es mir jahrelang vorgenommen habe – nicht nur verbissen, sondern kontrolliert und mit Plan.“
Österreichs erfolgreiche RAAM-Historie
Mit seinem Sieg reiht sich Kaider in eine prominente Liste österreichischer RAAM-Gewinner ein. Vor ihm triumphierten Franz Spilauer (1988), Wolfgang Fasching (1997, 2000, 2002), Severin Zotter (2015) und Rekordsieger Christoph Strasser (2011–2019, sechs Siege). Strasser hält mit sieben Tagen, 15 Stunden und 56 Minuten zudem die Bestzeit. Kaider hat mit seinem Sieg eindrucksvoll bewiesen, dass auch beim RAAM Debütanten mit Entschlossenheit und Erfahrung an die Spitze fahren können.