Thailands Armee blockierte am Montag fast alle Grenzübergänge nach Kambodscha. Nur Studierende, Kranke und Personen mit dringendem Bedarf dürfen das Land überqueren. Diese Maßnahme folgt auf eine Anweisung von Premierminister Paetongtarn Shinawatra. Tausende Touristen können die Grenze derzeit nicht passieren.
Ein tödlicher Zwischenfall am 28. Mai, bei dem ein kambodschanischer Soldat im Grenzgebiet starb, löste die Spannungen aus. Trotz gegenseitiger Zusicherungen zur Deeskalation bleiben die Beziehungen angespannt. Kambodscha kritisierte Thailands einseitige Einschränkungen und kündigte diplomatische Gespräche an.
Kambodscha setzt auf Boykottmaßnahmen
Kambodscha reagierte mit Sanktionen. Es blockierte thailändischen Strom, Brennstoff, Internetdienste sowie Obst- und Gemüseimporte. Vor dem Konflikt stammten rund 30 Prozent des kambodschanischen Treibstoffs aus Thailand. Premierminister Hun Manet besuchte betroffene Soldaten und Zivilisten. Er betonte, dass Kambodscha keinen Krieg wolle, aber nicht tatenlos bleibe.
Kampf gegen Onlinebetrug sorgt für neue Spannungen
Thailand kündigte zusätzliche Maßnahmen gegen Cyberkriminalität an, die sich auf kambodschanischem Boden ausbreitet. Exportverbote für risikoreiche Waren sollen diese Aktivitäten eindämmen. Thailand will zudem enger mit internationalen Partnern kooperieren.
Kambodschas Sprecher Pen Bona räumte Missstände ein, kritisierte jedoch Thailands Darstellung. Er warf Bangkok vor, eigene Probleme zu verschleiern. Ähnliche Aktionen hatte Thailand bereits an der Grenze zu Myanmar durchgeführt, um Onlinebetrugsnetzwerke zu unterbinden.