Wladimir Putin erklärte am Freitag, Russland sei bereit für direkte Friedensgespräche mit der Ukraine. In Minsk sagte er, beide Seiten stimmen derzeit mögliche Termine ab. Bisher hatte der Kreml eine Waffenruhe abgelehnt. Nun sollen deren Bedingungen auf die Tagesordnung kommen.
Internationale Vermittlungsversuche bleiben bisher erfolglos. Zwei Gesprächsrunden in Istanbul endeten ohne Ergebnisse. Die Ukraine strebt ein Treffen zwischen Präsident Selenskyj und Putin an. Doch Putin lehnt ein solches Treffen ab, solange kein konkreter Friedensplan steht.
Er behauptete erneut, Selenskyjs Amtszeit sei abgelaufen – ein Vorwurf, den Kiew und westliche Partner klar zurückweisen.
Drohnenkrieg eskaliert weiter
Die russische Armee setzte in der Nacht 363 Drohnen und acht Raketen gegen ukrainische Ziele ein. Die ukrainische Luftwaffe meldete, sie habe fast alle Drohnen sowie sechs Marschflugkörper abgefangen. Vier Drohnen trafen ihr Ziel.
Russland meldete den Abschuss von 39 ukrainischen Drohnen über verschiedenen Regionen, darunter Rostow und Wolgograd. Beide Gebiete liegen östlich der Ukraine. Drohnenangriffe mit großer Reichweite bestimmen zunehmend das Kriegsgeschehen.
Im Juni zerstörten ukrainische Drohnen ein Drittel der russischen strategischen Bomberflotte – mit einfach gebauten, unbemerkt eingeschleusten Fluggeräten.
Ukraine verteidigt Grenzregion erfolgreich
General Oleksandr Syrskyi teilte am Donnerstag mit, ukrainische Truppen hätten den russischen Vorstoß bei Sumy gestoppt. Sie stabilisierten die Frontlinie nahe der Grenze.
Dieser Erfolg hinderte Russland daran, rund 50.000 Soldaten – darunter Fallschirmjäger und Marineeinheiten – in andere Kampfgebiete zu verlegen. Die Ukraine setzt verstärkt auf eigene Abfangdrohnen statt mobiler Bodenabwehr.
Mit diesen Technologien reagiert sie auf Moskaus neue Angriffswellen aus Raketen und Drohnen. Der Kampf um die Lufthoheit wird dabei immer entscheidender.