Wegen der alternden Bevölkerung und späterem Pensionsstart wollen AK und ÖGB ältere Menschen länger im Job halten. Sie schlagen ein Maßnahmenpaket vor, das Betriebe zu altersgerechter Beschäftigung verpflichtet. Ein zentrales Element bildet ein Bonus-Malus-System: Wer über 60-Jährige beschäftigt, bekommt Geld – wer es nicht tut, zahlt.
Laut Gewerkschaften liegt der Anteil der 60- bis 64-Jährigen derzeit nur bei fünf Prozent. Große Unterschiede bestehen zwischen Branchen und Firmen. Die Verteilung gilt als unausgewogen.
Konkrete Forderungen für mehr Fairness
AK und ÖGB wollen zusätzlich ein transparentes System zur Erhebung der Beschäftigungsquote Älterer einführen. Förderungen sollen gezielter erfolgen, statt mit pauschalen Erleichterungen zu arbeiten.
Außerdem fordern sie rechtlich verpflichtende Maßnahmen, um berufsbedingte Krankheiten zu verhindern. Sie verlangen auch stärkere Reha-Angebote und klare Betriebsvereinbarungen, damit Arbeit altersgerecht gestaltet wird.
Politische Reaktionen auf den Vorstoß
Die Grünen unterstützen die Ideen der Arbeitnehmervertretungen. NEOS und ÖVP hingegen lehnen sie ab. Sie befürchten zusätzliche Bürokratie und mögliche Belastungen für Firmen. Kritiker sprechen von „Bestrafung“ statt Förderung.
Trotzdem halten AK und ÖGB an ihrer Linie fest: Ältere Menschen brauchen faire Chancen auf dem Arbeitsmarkt – nicht nur aus sozialen, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen.