Junge Eschen entwickeln Widerstand
In Großbritannien entwickeln junge Eschen eine schnelle Resistenz gegen den Pilz Hymenoscyphus fraxineus, der seit 2012 große Schäden verursacht. Der Pilz bedroht 85 Prozent der alten Eschen und hat bereits Millionen Bäume getötet. Forscher der Royal Botanic Gardens Kew und der Queen Mary University of London verglichen die DNA von älteren Eschen mit jungen Bäumen, die nach der Ankunft des Pilzes wuchsen. Die jungen Bäume wachsen durch Laubschichten mit Pilzsporen, wobei etwa 30 Prozent sterben. Die überlebenden Bäume zeigen kleine genetische Änderungen, die ihre Widerstandskraft stärken.
Darwins Theorie bestätigt
Die Studie bestätigt Darwins Theorie, dass viele kleine genetische Veränderungen den Anpassungsprozess antreiben. Ein Eschenbaum produziert pro Saison bis zu 10.000 genetisch unterschiedliche Samen, wodurch die natürliche Selektion schneller wirken kann. Die Forscher raten, infizierte Bäume nicht pauschal zu fällen, sondern die natürliche Regeneration zuzulassen. So bleibt die genetische Vielfalt erhalten und die Widerstandskraft kann sich im Bestand verbreiten.
Zusätzliche Maßnahmen könnten nötig sein
Die Forscher warnen jedoch, dass natürliche Selektion allein möglicherweise nicht ausreicht, um die Eschen langfristig zu retten. Die genetische Vielfalt könnte zu gering sein, und mit abnehmender Zahl von Eschen verlangsamt sich der Selektionsprozess. Daher könnten ergänzende Maßnahmen wie Zuchtprogramme mit resistenten Bäumen, Kreuzungen mit resistenten asiatischen Eschenarten oder Genom-Editierung nötig werden. Die Forscher betonen, dass diese Erkenntnisse Hoffnung geben und den Schutz und Erhalt der Eschen in Großbritannien unterstützen können.