Felder vertrocknet, Tiere ohne Futter
Die Landwirtschaft in Kärnten steht vor einer existenziellen Krise. Trockenschäden ziehen sich durch das gesamte Bundesland. Im Lavanttal ist der Mais fast vollständig vernichtet. Weideflächen liefern kaum Futter – wichtige Schnitte sind bereits ausgefallen. Bauern müssen auf Wintervorräte zurückgreifen, um ihre Tiere zu ernähren. Besonders auf Almen spitzt sich die Lage zu: Wasser fehlt, Futter gibt es kaum, Tiere wurden frühzeitig ins Tal gebracht. Auch Schweinehalter im Raum Völkermarkt geraten wegen fehlendem Körnermais in Bedrängnis.
Futterbörse soll helfen, Solidarität gefragt
Die Landwirtschaftskammer hat eine kostenlose Futterbörse eingerichtet. Landwirte mit Futterüberschüssen können dort verfügbare Mengen melden. Ziel ist es, Betrieben schnell zu helfen, ohne dass Preise explodieren. Die Kammer setzt auf Solidarität innerhalb der Landwirtschaft. Gemeinsam mit dem Ministerium soll verhindert werden, dass Betriebe wegen zu kurzer Weidezeiten bestraft werden. Viele schaffen die vorgeschriebenen 60 Tage wegen Trockenheit nicht mehr.
Versicherung schützt, Politik muss nachlegen
Das Land Kärnten unterstützt die heimische Hagelversicherung mit über fünf Millionen Euro. Neunzig Prozent der Höfe sind versichert – mehr sei kaum möglich. Erst im September rechnet die Kammer mit belastbaren Zahlen über das gesamte Schadensausmaß. Danach will man mit der Politik über gezielte Hilfen sprechen, besonders für jene Betriebe, die durch die Dürre in ihrer Existenz bedroht sind.