Der Landesrechnungshof legte einen alarmierenden Bericht zur Budgetlage 2024 vor. Kärnten verzeichnet das höchste Defizit seit einem Jahrzehnt. Die Gesamtverschuldung überschreitet inzwischen vier Milliarden Euro. Pro Kopf trägt jeder Einwohner mehr Schulden als in jedem anderen Bundesland. Laut Direktor Günter Bauer übersteigen die Schulden den Gesamtwert aller Landesgüter um rund 529 Millionen Euro – trotz Einbeziehung von Beteiligungen, Liegenschaften und Infrastrukturwerten.
Pflegekosten treiben Schulden nach oben
Besonders die hohen neuen Schulden von 252 Millionen Euro bereiten Sorgen. Bauer sieht dringenden Handlungsbedarf. Er warnt: Bleiben Gegenmaßnahmen aus, könnten die Schulden bald fünf Milliarden Euro übersteigen. Die alternde Bevölkerung belastet das Budget zusätzlich. Bauer fordert Reformen in der Pflege – speziell bei Übergangslösungen. Andere Bundesländer wie Wien und die Steiermark hätten bereits spezialisierte Einrichtungen eingerichtet, die auch Kärnten übernehmen könne.
Rückzahlung der Schulden dauert Jahrhunderte
Der Rückzahlungsplan wirkt ernüchternd. Mit einem jährlichen Überschuss von nur 19 Millionen Euro bräuchte das Land über 300 Jahre, um seine Schulden zu tilgen. Schon jetzt müssen neue Kredite aufgenommen werden, um bestehende Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. Die Opposition reagierte empört: Gerhard Köfer (Team Kärnten) spricht von einer untragbaren Erbschaft für kommende Generationen. FPÖ-Chef Erwin Angerer wirft der Landesregierung vor, die Nullzins-Phase ungenutzt gelassen zu haben und jetzt in einem Reformstau zu stecken.