Die Einigung der Sozialpartner zur Trinkgeldbesteuerung sorgt weiter für politische Spannungen. Gastronomie- und Hotellerievertreter forderten heute erneut, Trinkgeld komplett von Abgaben zu befreien. Sollte die Politik dennoch auf Pauschalen setzen, dann bitte mit möglichst niedrigen Beträgen. Der Ball liegt jetzt bei der Regierung – doch NEOS blockiert bislang.
Branchenvertreter drängen auf Spielraum nach unten
Laut WKO-Gastroobmann Alois Rainer hat sich das Trinkgeldverhalten verändert – rund die Hälfte der Gäste zahlt heute weniger. Hotellerieobmann Georg Imlauer erklärte, man rechne aktuell mit zwei Pauschalen: eine höhere für Servicekräfte mit Inkasso und eine niedrigere für Speisenträger. Die Branche fordert zusätzlich eine dritte Stufe, um auch Küchenpersonal besser zu berücksichtigen. Imlauer kritisierte, die Gewerkschaft habe anfangs überzogene Forderungen gestellt. Deshalb führten Präsidenten der Sozialpartner die Verhandlungen weiter.
NEOS fordert einfache Lösung und lehnt Kompromiss ab
NEOS stellt sich gegen die Einigung. Laut Wirtschaftssprecher Markus Hofer verhandelt man weiter mit ÖVP und SPÖ über eine einfache, praxisnahe Regelung. Die kolportierten Pauschalen – 95 Euro und 45 Euro – sind NEOS zu hoch. Zwar akzeptiere man den Vorschlag der Sozialpartner grundsätzlich, lehne aber jede deutliche Erhöhung strikt ab. Auch die geplante Streichung von Nachforderungen steht zur Debatte. Die Koalition muss nun entscheiden, ob sie den Kompromiss umsetzt – oder nachverhandelt.