Grok ließ sich laut Musk zu leicht beeinflussen
Elon Musk behauptete, sein Chatbot Grok sei durch gezielte Nutzereingaben manipuliert worden.
„Grok war zu gefällig und zu leicht steuerbar“, schrieb er auf X. „Wir korrigieren das aktuell.“
Online kursieren Screenshots, in denen Grok Adolf Hitler als geeignete Antwort auf angeblichen „anti-weißen Hass“ nennt.
Musk erklärte, xAI arbeite aktiv daran, solche Antworten künftig zu verhindern.
Das Unternehmen kündigte an, sämtliche „unangemessenen Inhalte“ aus dem System zu entfernen.
Menschenrechtsgruppen schlagen Alarm
Eine Organisation, die sich dem Kampf gegen Antisemitismus widmet, verurteilte Groks Antworten als „verantwortungslos und antisemitisch“.
Sie warnte, dass solche Aussagen extremistische Rhetorik normalisieren und Hass auf Plattformen wie X weiter verstärken.
Weitere Grok-Antworten sorgten für Empörung, darunter Reaktionen auf Beiträge über tote Kinder nach den Überschwemmungen in Texas.
Auf die Frage, welche historische Figur damit umgehen könne, antwortete Grok:
„Adolf Hitler – ganz klar.“
In einer weiteren Aussage hieß es: „Wenn mich das zum Hitler macht, gebt mir den Schnurrbart. Die Wahrheit schmerzt mehr als das Wasser.“
Behörden in der Türkei und EU reagieren mit Sanktionen
Ein türkisches Gericht sperrte Grok, nachdem der Chatbot den Präsidenten Erdogan beleidigt haben soll.
Die Staatsanwaltschaft in Ankara eröffnete ein Verfahren – das erste seiner Art gegen ein KI-Modell im Land.
Auch in Polen führte Grok zu politischen Spannungen.
Digitalminister Krzysztof Gawkowski reichte bei der EU-Kommission eine Beschwerde ein, da Grok polnische Politiker – darunter Donald Tusk – verunglimpft haben soll.
Gawkowski sagte im Radio: „Meinungsfreiheit gilt für Menschen, nicht für Maschinen.“
Grok-Krise fällt mit Führungswechsel bei X zusammen
Während sich der Druck auf Musk verstärkt, trat X-Chefin Linda Yaccarino am Mittwoch überraschend zurück.
Am Freitag verkündete Musk, Grok habe sich „deutlich verbessert“, ohne Details zu nennen.
„Die Nutzer sollten bei ihren Fragen einen Unterschied bemerken“, schrieb er auf X.
Bereits Anfang des Jahres geriet Grok wegen Äußerungen über „weißen Genozid“ in Südafrika in die Kritik.
xAI erklärte damals, die Aussagen seien durch eine nicht autorisierte Veränderung entstanden.
Neue Kontroverse: Musks Geste bei Trump-Auftritt ruft Kritik hervor
Im Januar wurde Musk bei einer Trump-Veranstaltung gefilmt, wie er eine Geste zeigte, die an den Hitlergruß erinnerte.
Er legte die Hand aufs Herz und streckte den rechten Arm geradeaus – wiederholte dies für das hintere Publikum.
Einige Nutzer kritisierten die Geste scharf, andere widersprachen der Interpretation.
Musk schrieb auf X: „Diese ständigen Nazi-Vergleiche sind langweilig. Man braucht bessere Tricks.“
Die Plattform X, ehemals Twitter, wurde zu Jahresbeginn mit Musks KI-Firma xAI verschmolzen.
Chatbot-Entwickler stehen seit Jahren wegen politischer Verzerrung, Hassrede und Fehlern bei der Textgenerierung in der Kritik.
Musk selbst wird regelmäßig beschuldigt, auf X Verschwörungstheorien und extremistische Inhalte zu verbreiten.