Unbefugter Zugriff auf Kundendaten
Louis Vuitton hat bestätigt, dass Hacker auf Systeme der britischen Niederlassung zugegriffen und Kundendaten gestohlen haben. Betroffen sind Namen, Kontaktdaten und Kaufhistorien von Kunden. Finanzdaten wie Bankverbindungen wurden laut Unternehmen nicht entwendet.
Risiko von Phishing und Betrug
„Bisher gibt es keine Hinweise auf eine missbräuchliche Nutzung der Daten. Dennoch können Phishing-Versuche oder Betrugsversuche nicht ausgeschlossen werden“, teilte Louis Vuitton betroffenen Kunden in einer E-Mail mit. Das Unternehmen informierte die britische Datenschutzbehörde Information Commissioner’s Office über den Vorfall.
Dritter Vorfall in drei Monaten bei LVMH
Der Angriff erfolgte laut Bloomberg am 2. Juli und ist der dritte Cyberangriff auf Systeme des Mutterkonzerns LVMH innerhalb von drei Monaten. Bereits vergangene Woche wurde ein ähnlicher Angriff auf Louis Vuitton in Südkorea bekannt. Zudem hatte Christian Dior Couture im Mai einen Datenvorfall gemeldet, bei dem ebenfalls Kundendaten betroffen waren.
Welle von Cyberangriffen auf britische Händler
Parallel kam es zu Festnahmen in Zusammenhang mit Cyberangriffen auf britische Einzelhändler wie Marks & Spencer, die Co-op und Harrods. Festgenommen wurden ein 17-Jähriger aus den West Midlands, ein 19-jähriger Lette aus den West Midlands, ein 19-jähriger Brite aus London sowie eine 20-jährige Britin aus Staffordshire.
M&S war im April betroffen und musste seinen Online-Shop für fast sieben Wochen schließen. Auch die Co-op und Harrods meldeten im gleichen Zeitraum Angriffe, was zu Einschränkungen im IT-Betrieb führte.
Hintergrund: Zunehmende Bedrohung für Unternehmen
Der Vorsitzende von Marks & Spencer, Archie Norman, hatte kürzlich vor Abgeordneten erklärt, dass zwei weitere große britische Unternehmen in den letzten Monaten von nicht öffentlich gemeldeten Cyberangriffen betroffen waren. Er schilderte den Angriff auf M&S als „traumatisch“ und wies auf die wachsende Bedrohung durch Cyberkriminalität im Einzelhandel hin.
Louis Vuitton wurde um eine weitere Stellungnahme gebeten.