Ein Kind starb in Großbritannien an Masern. Der Fall ereignete sich in Liverpool. Ärzte am Alder Hey Children’s Hospital berichteten über steigende Infektionszahlen. Sinkende Impfraten begünstigen die Ausbreitung der Krankheit.
Das Krankenhaus forderte Eltern dringend auf, ihre Kinder vollständig impfen zu lassen. Masern gelten als hoch ansteckend. Ungeimpfte Gruppen bieten dem Virus ideale Bedingungen. Das verstorbene Kind wurde zuvor im Krankenhaus behandelt. Alter und Geschlecht sind noch unbekannt.
Europa erlebt dramatischen Anstieg
Großbritannien meldete in diesem Jahr bereits über 500 Masernfälle – meist bei Kindern unter zehn Jahren. 2024 starb zuletzt ein junger Mensch mit Vorerkrankungen an der Infektion. Im Vorjahr zählten die Behörden rund 2.900 Fälle.
Auch Europa sieht Rekordwerte. Die EU verzeichnete dieses Jahr bereits rund 6.200 Maserninfektionen. So viele Fälle gab es seit Jahrzehnten nicht mehr. Die WHO entzog Großbritannien 2019 den Status als masernfrei – nur zwei Jahre nach dessen Verleihung.
Impfmüdigkeit bringt Risiko zurück
Rund 95 % der Bevölkerung müssen geimpft sein, um Ausbrüche zu vermeiden. 2022 lag Großbritanniens Impfquote bei nur 85,2 %. Experten machen Pandemiefolgen und Impfskepsis verantwortlich.
Masern beginnen oft harmlos: Fieber, Husten, Schnupfen, Hautausschlag. Doch sie können tödlich enden. Gefährdet sind besonders Säuglinge, Schwangere und Menschen mit schwachem Immunsystem.
Virologe Ian Jones warnte, dass Masern geschwächte Kinder besonders hart treffen. Professor Adam Finn sagte, viele hätten Masern vergessen. Der aktuelle Todesfall erinnere daran, wie wichtig Schutzimpfungen seien.