Eine Studie mit fast 90 schwangeren Frauen in der argentinischen Agrarregion Santa Fe zeigt: Mehrfachexposition gegenüber Pestiziden führt häufiger zu Komplikationen als der Kontakt mit nur einem Wirkstoff. Bei 81 % der Probandinnen wurde mindestens ein Pestizid im Urin nachgewiesen, 64 % wiesen mehrere Substanzen auf – und von diesen erlitten 34 % Gesundheitsprobleme während der Schwangerschaft.
Ländliche Frauen stärker betroffen
In ländlichen Gebieten hatten 70 % der Frauen Mehrfachrückstände, in städtischen nur 55 %. Die Gefahr für Bluthochdruck in der Schwangerschaft und Wachstumsverzögerungen im Mutterleib war aufs Doppelte erhöht. Besonders auffällig waren erhöhte Werte von Triazol-Fungiziden, die in Mais, Soja und Weizen eingesetzt werden und als reproduktionstoxisch gelten.
Forderung nach weiterer Forschung und Regulierung
Die Forscher betonen, dass Menschen meist Mischungen ausgesetzt sind und fordern größere Biomonitoring-Studien sowie eine Prüfung von Grenzwerten für Pestizidgemische. Experten kritisieren, dass in vielen Ländern nur Einzelsubstanzen reguliert werden und plädieren für einen vorsorglichen Ansatz, um Mutter und Kind besser zu schützen.