Gutachten deckt frühzeitige Insolvenz auf
Der Finanzsachverständige Karl Hengstberger hat ein umfangreiches Gutachten zur Commerzialbank erstellt. Seine Analyse zeigt: Die Bank war bereits 1999 zahlungsunfähig. Das war nur drei Jahre nach der Gründung durch Martin Pucher.
Pucher und Co-Vorständin Franziska Klikovits hätten das erkennen müssen. Sie kannten die Bilanzmanipulationen, die sie selbst veranlasst hatten. Trotzdem führten sie den Geschäftsbetrieb weiter – entgegen aller rechtlichen Vorgaben.
Milliarden trotz Insolvenz eingezahlt
Obwohl insolvent, nahm die Bank weitere 20 Jahre lang Einlagen entgegen. Insgesamt flossen 2,9 Milliarden Euro auf 766 Konten. Die Bank vergab zusätzlich Kredite im Wert von 86,4 Millionen Euro. Diese waren laut Gutachten wirtschaftlich nicht vertretbar.
31,2 Millionen Euro erhielten vier Unternehmen mit engen Verbindungen zu Puchers Umfeld. Diese finanzierten Puchers Fußballklub SVM mit 18,5 Millionen Euro. Auch ein angeblicher Judotrainer erhielt 12.000 Euro monatlich – insgesamt 420.000 Euro.
Gerichtsprozess steuert auf Ende zu
Hengstberger kritisiert auch die überhöhten Vorstandsbezüge der Verantwortlichen. Am 17. Juli geht der Strafprozess in Eisenstadt weiter. Zwei Unternehmer müssen sich wegen unrechtmäßiger Kreditvergaben verantworten.
Dieser Verhandlungstag könnte das Verfahren abschließen. Das Gericht plant, dann ein endgültiges Urteil zu fällen.