Ab Januar 2026 dürfen nur noch Kreuzfahrtschiffe mit maximal 1.000 Passagieren im Hafen von Cannes anlegen. Die Stadt reagiert damit auf steigende Umweltbelastung und Massentourismus. Pro Tag dürfen höchstens 6.000 Gäste an Land gehen. Größere Schiffe müssen ihre Passagiere mit kleineren Booten ausschiffen.
Die Stadtverwaltung nennt die Maßnahme notwendig. Man wolle weniger, kleinere, sauberere und optisch ansprechendere Schiffe im Hafen sehen. Ziel ist, Besucherstrom und Emissionen besser zu kontrollieren.
Frankreich ringt mit Tourismus und Umwelt
Cannes ist einer der beliebtesten Kreuzfahrtorte in Südfrankreich und profitiert wirtschaftlich stark vom Tourismus. Bürgermeister David Lisnard betonte, es gehe nicht um ein Verbot, sondern um klare Regeln für nachhaltige Entwicklung.
Frankreich verzeichnete 2023 rund 100 Millionen Besucher – mehr als jedes andere europäische Land. Behörden versuchen nun, die Tourismusvorteile mit dem Schutz von Lebensqualität und Natur in Einklang zu bringen.
Widerstand von Kreuzfahrtbetreibern wächst
Reedereien kritisieren die Beschränkungen als schädlich für Häfen und Gäste. Zwei Schiffe mit über 7.000 Passagieren sollten am Sonntag in Cannes anlegen – beide über dem neuen Limit. Rückmeldungen zu den Regelungen blieben bisher aus.
Auch andere Städte handeln: Nizza beschloss ähnliche Regeln für Juli, Venedig verbannte 2021 große Schiffe, Amsterdam und Barcelona folgten 2023. Immer mehr Orte setzen Grenzen gegen übermäßigen Kreuzfahrtbetrieb.