Nach monatelangem rechtlichem Stillstand steht der legale Verkauf von CBD-Blüten in Österreichs Trafiken kurz vor dem Durchbruch. Vier Ministerien haben sich mit der Tabakbranche auf ein Regelwerk geeinigt, das den Handel mit nicht berauschendem Hanf regeln soll. Voraussichtlich ab Juli dürfen Trafikanten Hanf mit einem THC-Gehalt unter 0,3 % verkaufen. Die Preiskundmachung wird kommende Woche erwartet, erste Großhandelslizenzen wurden bereits vergeben.
Neue Regeln und Herausforderungen beim THC-Grenzwert
Die zentrale Herausforderung bleibt der gesetzlich festgelegte THC-Grenzwert. Da Hanf als Naturprodukt in seiner Wirkstoffkonzentration schwankt, stellen sich Fragen nach Haftung und Kontrolle. Großhändler müssen sich künftig durch Labortests und Rückstellproben absichern. Importierte Ware muss durch Steuerlager kontrolliert werden. Eine Erhöhung des THC-Grenzwerts – wie in vielen EU-Ländern üblich – auf 1 % wird diskutiert, um Produzenten und Behörden zu entlasten.
Hanfshops kämpfen gegen das Monopol
Während Trafiken sich auf den neuen Markt vorbereiten, sehen sich bestehende CBD-Shops ausgeschlossen. Sie pochen auf Wettbewerbsfreiheit und berufen sich auf ein verfassungsrechtlich umstrittenes Gutachten. Der Cannabis-Bundesverband plant, notfalls vor den Europäischen Gerichtshof zu ziehen, um das Monopol zu kippen. Bis dahin bleibt vielen Händlern nur der graue Markt oder die Hoffnung auf politische Bewegung.
Der Juli könnte damit zum Wendepunkt für den legalen CBD-Handel in Österreich werden – vorausgesetzt, alle regulatorischen Hürden werden rechtzeitig überwunden.