Anonyme Hinweise ab 2018 – Risiken bewusst übersehen
Bereits drei Jahre vor dem Zusammenbruch von Greensill Capital erhielt die Führung von Credit Suisse mehrere anonyme Warnungen, wie aus einem Finma-Bericht hervorgeht, der nun auf richterliche Anordnung veröffentlicht wurde. Die Hinweise warnten vor mangelhafter Risikoprüfung, übermäßiger Kontrolle Greensills über Kundengelder und zweifelhaften Kreditnehmern wie dem Stahlmagnaten Sanjeev Gupta.
Ein Manager leitet die Warnung sogar an Lex Greensill persönlich weiter – statt sie intern zu prüfen.
Finma: Massive Aufsichtspflicht verletzt
Laut Finma verletzte Credit Suisse aufsichtsrechtliche Pflichten schwer. Der Bericht beschreibt Greensill als zunehmend fragile Struktur mit luxuriösem Schein, finanziert durch Großinvestoren wie SoftBank, deren Gelder hauptsächlich zur Rückzahlung anderer Investoren dienten.
Nach Greensills Zusammenbruch 2021 mussten 10 Milliarden Dollar an Fonds geschlossen werden. Vermögende Kunden erlitten hohe Verluste, was zum Vertrauensverlust und letztlich zur UBS-Rettung von Credit Suisse im März 2023 führte.
UBS distanziert sich
UBS, heute Eigentümerin der gescheiterten Bank, erklärte: „Dies ist ein Altfall aus der Zeit vor unserer Übernahme.“ Lex Greensill äußerte sich nicht. Der Bericht zeigt: Warnsignale wurden ignoriert – mit fatalen Folgen.