Griechische Einsatzkräfte kämpften am Donnerstag gegen Waldbrände nahe Ierapetra im Süden Kretas. Die Behörden evakuierten mehr als 5.000 Menschen, darunter viele Touristen, Hotelangestellte und Einheimische. Einige Personen flüchteten ins Meer, wo Fischer und Taucher sie retteten.
Bürgermeister Manolis Frangoulis erklärte, dass Feuerwehren neue Brandherde verhindern wollten, bevor bei Einbruch der Dunkelheit die Löschhubschrauber am Boden bleiben mussten. Mehrere Häuser und Geschäfte brannten. Freiwillige fanden verbrannte Nutztiere, die angekettet nicht entkommen konnten.
Evakuierte Urlauber wurden in anderen Hotels oder in einer Turnhalle untergebracht. Auch östlich von Athen, bei Rafina, ordneten die Behörden vorsorgliche Räumungen an.
Tödliche Feuer auch in der Türkei
In der Türkei fanden Feuerwehrleute bei Ödemiş die Leiche eines 81-jährigen Mannes. Er starb vermutlich an Rauchvergiftung. Einsatzkräfte evakuierten 37 weitere Dorfbewohner.
Nahe Çeşme, einer bekannten Urlaubsregion an der Ägäis, brannte es ebenfalls heftig. Der Brand begann am Mittwoch, zwang zur Räumung mehrerer Viertel und legte Straßen lahm. Fernsehbilder zeigten Feuer, das auf beiden Seiten der Straße durch trockenes Gestrüpp raste.
Über 200 Häuser erlitten in der Türkei in der letzten Woche durch Waldbrände Schaden. Starker Wind, Hitze und Trockenheit begünstigten die Feuer.
Politik reagiert mit neuem Klimagesetz
Das türkische Parlament verabschiedete am Mittwochabend ein Klimagesetz mit dem Ziel: Klimaneutralität bis 2053. Geplant ist auch eine CO₂-Börse zur Überwachung der Emissionen.
„Als Mittelmeerland ist die Türkei besonders anfällig für den Klimawandel“, betonte Gizem Koç von ClientEarth. Sie wies auf zunehmende Dürren und Extremwetter hin. In Griechenland und der Türkei treten Waldbrände im Sommer regelmäßig auf – Experten sehen in der Klimakrise einen entscheidenden Verstärker.