Die französischen Gesundheitsbehörden appellieren eindringlich an die Bevölkerung, sich gegen Meningitis impfen zu lassen. Angesichts eines starken Anstiegs der Infektionen in diesem Jahr wird besonders Eltern geraten, ihre Säuglinge, Jugendlichen und jungen Erwachsenen immunisieren zu lassen, um sich vor dieser ernsten und potenziell tödlichen Krankheit zu schützen.
Meningokokken-Infektionen werden durch Bakterien verursacht und können zu Meningitis führen – einer Entzündung der Hirnhäute und des Rückenmarks – sowie zu gefährlicher Sepsis.
Infektionen nehmen stark zu
Frankreich meldete im Januar 95 Fälle von Meningokokken-Infektionen, im Februar waren es 89 – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren. Besonders betroffen waren Studierende an einer Universität in Lyon sowie eine Familie und Schüler in Rennes, wo sich Infektionsherde mit Meningokokken der Gruppe B – der häufigsten Variante – entwickelten. Als Reaktion darauf wurden gezielte Impfkampagnen durchgeführt, insbesondere für junge Menschen.
Im Jahr 2023 verzeichnete Frankreich insgesamt 615 Fälle von Meningokokken-Infektionen – so viele wie seit 2010 nicht mehr. Experten vermuten einen Zusammenhang mit der besonders schweren Grippewelle, da eine Influenza-Infektion das Risiko für Meningitis erhöhen kann.
Impfungen als effektivster Schutz
Seit Jahresbeginn sind Impfungen gegen Meningitis B sowie gegen die Serogruppen A, C, W und Y für Säuglinge in Frankreich verpflichtend. Zusätzlich wird Jugendlichen zwischen 11 und 14 Jahren die ACWY-Impfung empfohlen, mit der Möglichkeit einer Auffrischung bis zum 24. Lebensjahr.
Zu den typischen Symptomen einer Meningitis gehören hohes Fieber, starke Kopfschmerzen und eine steife Nackenmuskulatur. Meningokokken-Sepsis kann sich zudem durch Fieber, Hautausschlag und septischen Schock äußern. Laut der Europäischen Seuchenschutzbehörde (ECDC) schreitet die Krankheit oft schnell voran und weist eine Sterblichkeitsrate von 8 bis 15 % auf.
Obwohl Meningitis-Ausbrüche selten sind, treten sie gehäuft in Universitäten oder engen Gemeinschaften auf. Laut der ECDC ist die Impfung die beste Schutzmaßnahme, während Antibiotika zur Behandlung eingesetzt werden können.