Immer mehr Kommunen in Niederösterreich kämpfen mit knappen Budgets. Anstatt Angebote zu kürzen oder Einrichtungen zusammenzulegen, setzen Gemeinden auf Zusammenarbeit. Ein Beispiel liefert Bad Traunstein: Dort gründeten zehn Orte gemeinsam einen Verein für Kinderbetreuung.
Heute kümmern sich 43 Pädagoginnen flexibel um mehrere Standorte. Kinder spielen gemeinsam im hellen Raum, während die Betreuerinnen nahtlos wechseln. Gemeinden gewinnen dadurch Flexibilität, sparen Personal und vermeiden organisatorischen Aufwand.
Kinderbetreuung wird zum Erfolgsmodell
Bürgermeister Roland Zimmer erklärt: Gemeinden nutzen das Personal flexibel – je nach Bedarf und Arbeitszeit. Fällt jemand aus, springt eine Kollegin in einer Nachbargemeinde ein. Das erleichtert Urlaubsplanung und sichert durchgehenden Betrieb.
Der Verein ist mittlerweile auf 17 Gemeinden angewachsen – vom nördlichen Reingers bis ins südliche Furth. Die zentrale Verwaltung übernimmt Förderanträge, Elternkontakte und den gesamten Papierkram. Zimmer freut sich: „Ich spare Zeit und Geld – und alles funktioniert.“
Zusammenarbeit bringt große Ersparnis
Die Kosten sinken spürbar. Anstatt 70.000 Euro für eigenes Personal zahlt Bad Traunstein nur 22.000 Euro jährlich – eine Ersparnis von 50.000 Euro. Deshalb setzt man auch in anderen Bereichen auf Kooperation.
Gemeinden teilen sich unter anderem Spielplatzkontrollen, Betriebsärzte, Datenschutzbeauftragte und sogar juristische Beratung. Im Bezirk Zwettl prüfen mehrere Orte gemeinsam neue Wertstoffzentren.
Im Bezirk Melk koordiniert ein Verband über 40 kommunale Dienstleistungen – von Gebührenabrechnungen bis Baumkontrollen. Bürgermeister Martin Leonhardsberger betont: „Wir vertrauen einander – deshalb funktioniert es.“ Die meisten Gemeinden schließen sich freiwillig an. Gemeinsam geht vieles leichter.