Ein Berufungsgericht in Washington D.C. hat am Freitag eine Vereinbarung aufgehoben, die Khalid Sheikh Mohammed, den mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001, vor der Todesstrafe bewahrt hätte. Die Entscheidung beendet einen mehrjährigen Versuch, das Verfahren per Abkommen abzuschließen. Mohammed sitzt seit seiner Festnahme 2003 in Pakistan in US-Gefangenschaft in Guantanamo Bay.
Justiz bleibt in langwierigem Prozess gefangen
Zwei Jahre lang handelten Militäranwälte und Pentagonvertreter den Deal aus, der lebenslange Haftstrafen ohne Bewährung für Mohammed und zwei Mitangeklagte vorsah. Doch das Berufungsgericht urteilte mit 2:1 Stimmen, dass Verteidigungsminister Lloyd Austin korrekt gehandelt habe, als er das Abkommen stoppte. Zuvor hatten ein Militärgericht und eine Militärberufungsinstanz das Abkommen bestätigt.
Angehörige der Opfer bleiben uneins
Die Angehörigen der rund 3.000 Todesopfer des Terroranschlags reagierten unterschiedlich. Einige forderten ein öffentliches Verfahren, um Gerechtigkeit zu erzielen und offene Fragen zu klären. Andere sahen in dem Deal die einzige realistische Chance auf Antworten und ein Ende des jahrzehntelangen juristischen Dramas. Das Abkommen hätte die Angeklagten verpflichtet, Details über Planung und Ausführung der Anschläge offenzulegen. Nun geht der Prozess weiter – ein baldiges Ende bleibt unwahrscheinlich.