Geiseln mit ihren Familien wieder vereint
Hamas hat am Sonntag im Rahmen einer Waffenstillstandsvereinbarung drei israelische Geiseln freigelassen. Die Frauen wurden nach medizinischen Untersuchungen in Israel mit ihren Familien wieder vereint. US-Präsident Joe Biden bestätigte, dass die Geiseln “bei guter Gesundheit” seien.
Aufnahmen von Al Jazeera zeigten die Geiseln in Gaza-Stadt, eskortiert von bewaffneten Hamas-Kämpfern und umgeben von einer riesigen Menschenmenge. Dieser Moment bedeutete eine große Erleichterung für die Familien, die monatelang für die Freilassung ihrer Angehörigen gekämpft hatten.
Berührende Geschichten von Entführung und Hoffnung
Zu den freigelassenen Frauen gehören Romi Gonen, die während des Nova-Musikfestivals am 7. Oktober 2023 entführt wurde, Emily Damari, die aus ihrem Kibbutz nahe Gaza entführt wurde, und Doron Steinbrecher, eine Tierarzthelferin aus Kfar Aza. Die Familien haben unermüdlich auf die Freilassung ihrer Angehörigen hingearbeitet und dabei weltweit Aufmerksamkeit erzeugt.
Gonens Mutter Merav berichtete von dem erschütternden letzten Gespräch mit ihrer Tochter während des Angriffs. Damaris Familie schilderte, wie sie als verbindende Kraft in ihrer Gemeinschaft geschätzt wurde, während Steinbrechers Bruder durch ein Video, das sie in Gefangenschaft zeigte, sowohl Hoffnung als auch Besorgnis über ihren Zustand äußerte.
Gefangenenaustausch löst Feiern und Diskussionen aus
Im Gegenzug für die Freilassung der Geiseln hat Israel zugesagt, fast 2.000 palästinensische Gefangene freizulassen, darunter 90 Häftlinge aus dem Westjordanland und Jerusalem. Am Sonntag versammelten sich in Ramallah Familien und Freunde der Freigelassenen zu Feierlichkeiten, hissten palästinensische Fahnen und hupten in ihren Autos.
Zu den Freigelassenen gehört Fadia Barghouti, die im April festgenommen wurde. „Ich freue mich, weil der Waffenstillstand den Menschen ein friedlicheres Leben ermöglicht“, sagte sie. Barghouti betonte jedoch, dass echter Frieden in der Region erst möglich sei, wenn die Rechte der Palästinenser anerkannt würden.
Während der Waffenstillstand weiter anhält, verdeutlicht der Prozess die menschlichen Kosten des Konflikts und die Kraft derjenigen, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen.