Nach dem Sturz von Bashar al-Assad im Dezember nahmen mehrere Staaten wieder diplomatische Beziehungen zu Syrien auf. Einige hoben Sanktionen auf, um die wirtschaftliche Erholung zu fördern. Übergangspräsident Ahmad al-Sharaa führte den Aufstand an und übernahm danach die Führung des Landes.
Laut Internationalem Währungsfonds (IWF) braucht Syrien umfangreiche internationale Hilfe. Nur so lassen sich Wirtschaft, Verwaltung und Infrastruktur wieder aufbauen. Während eines fünftägigen Besuchs im Juni traf sich das IWF-Team mit führenden Vertretern aus Regierung und Wirtschaft.
Syrien kämpft mit Armut und Schäden
Der jahrelange Krieg zerstörte große Teile Syriens. Millionen Menschen flohen ins Ausland. Zurückgebliebene leben oft in extremer Armut. Laut UN benötigen 90 % der Bevölkerung humanitäre Hilfe. Etwa eine halbe Million Menschen kamen im Konflikt ums Leben.
Trotz allem zeigt das Personal im Finanzministerium und in der Zentralbank laut IWF hohe Fachkompetenz und Einsatz. Die wirtschaftliche und institutionelle Basis ist jedoch stark geschwächt.
Reformen und Investitionen stehen bevor
Syrien verhandelt über neue Investitionen mit Katar, der Türkei und Saudi-Arabien. Länder wie die USA, Großbritannien und die EU lockerten bereits einige Beschränkungen. US-Präsident Donald Trump kündigte an, jahrzehntelange Sanktionen aufzuheben. Wie schnell das passiert, bleibt offen.
Saudi-Arabien und Katar zahlten gemeinsam Syriens Schulden bei der Weltbank in Höhe von fast 15 Milliarden Dollar. Der IWF plant nun eine Reformagenda für wichtige Institutionen. Diese beinhaltet Maßnahmen wie bessere Steuereinnahmen, stabile Löhne im öffentlichen Dienst, Gesundheitsversorgung, Bildung, Stärkung der Landeswährung und eine moderne Bankenstruktur.
Frühere UN-Schätzungen veranschlagten die Wiederaufbaukosten mit 250 Milliarden Dollar. Neue Berechnungen gehen inzwischen von bis zu 400 Milliarden Dollar aus.