Weniger Lehrstellen, mehr Bewerber
Die Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen steigt in Wien deutlich. 11,7 Prozent der Unter-25-Jährigen haben aktuell keinen Job. Besonders technische Berufe wie Labortechniker und Programmierer sind stark betroffen. Auch die Suche nach einem Ausbildungsplatz fällt schwer. In den letzten zehn Jahren sank die Zahl der Lehrstellen erheblich. Gleichzeitig nehmen Betriebe seltener neue Lehrlinge auf, betont Franz-Josef Lackinger vom Berufsförderungsinstitut Wien.
Rezession bremst Chancen auf dem Arbeitsmarkt
Die wirtschaftliche Lage verschärft die Situation. Von Juni 2024 bis Juni 2025 stieg die Jugendarbeitslosigkeit österreichweit um 11,2 Prozent. In Wien lag der Anstieg bei 4,8 Prozent. Neben technischen Berufen sind auch Lehr-, Gesundheits- und Verwaltungsberufe stark betroffen. Selbst Maschinenbau gilt nicht mehr als sicherer Bereich. Die Personalnachfrage ist geringer als in früheren Jahren. Die andauernde Rezession hemmt Neueinstellungen quer durch alle Branchen.
Überbetriebliche Ausbildung als Ausweg
AMS-Expertin Luger spricht von einem langfristigen Ungleichgewicht bei Lehrstellen in Wien. Zwar gibt es Fördergelder für ausbildende Firmen, doch kleine Betriebe haben oft nicht genug Mittel. Großunternehmen wie die Wiener Linien bieten mehr Plätze, doch das reicht nicht aus. Das AMS fördert deshalb überbetriebliche Ausbildung. Träger wie „Jugend am Werk“ bieten jungen Menschen eine Lehrstelle außerhalb regulärer Betriebe. Ziel bleibt der spätere Einstieg in Unternehmen. Gelingt das nicht, beenden sie die Lehre in der geförderten Einrichtung.
Berufseinsteiger ohne Erfahrung stark benachteiligt
Junge Bewerber konkurrieren um wenige Stellen. Ihnen fehlt meist die nötige Berufserfahrung. Das erschwert besonders den Einstieg in Juniorpositionen. Auch hoch qualifizierte Berufseinsteiger finden kaum Chancen. Der Wettbewerb ist intensiv, das Angebot gering. Junge Fachkräfte kämpfen um jede einzelne Möglichkeit.