Werke in Mattighofen und Munderfing starten neu
Nach einer Pause von drei Monaten beginnt KTM am Montag wieder mit der regulären Produktion. Tausende Beschäftigte kehren in die Werke in Mattighofen und Munderfing zurück. Das Unternehmen hatte zuvor ein Sanierungsverfahren erfolgreich abgeschlossen. Der Produktionsstopp entstand durch Lieferengpässe und Zahlungsprobleme. Viele Zulieferer verlangten Vorauskasse. Im November 2024 war KTM zahlungsunfähig geworden.
Umsatz bricht im ersten Halbjahr stark ein
Im ersten Halbjahr 2025 sank der Umsatz um 58 Prozent auf 425 Millionen Euro. KTM führt dies auf die Sanierung, verzögerte Auslieferungen und das schwache Marktumfeld zurück. Die Eigenkapitalquote liegt nun wieder bei 27 Prozent. Gleichzeitig reduzierte das Unternehmen seine Schulden auf 756 Millionen Euro.
Vorstandsvorsitzender Neumeister sieht neuen Anfang
Gottfried Neumeister, Vorstandschef von KTM, zeigt sich optimistisch. „Wir haben intensiv auf diesen Tag hingearbeitet“, sagt er. „Ab heute starten wir wieder voll durch – für unsere Mitarbeiter, Händler und Lieferanten.“ Er lobt die Leistung der Belegschaft in den vergangenen Monaten. Der Produktionsstart markiere für ihn einen Neubeginn.
Hunderte Arbeitsplätze gingen verloren
In den letzten zwei Jahren verlor KTM viele Stellen, vor allem in der Produktion und bei Zulieferern. Aktuell sind 165 ehemalige Mitarbeiter beim Arbeitsmarktservice gemeldet. Einige nehmen an Schulungen teil, andere suchen neue Jobs. Viele tun sich schwer, schlechter bezahlte Arbeit anzunehmen, da sie zuvor gute Einkommen hatten.
AMS rechnet mit langfristigem Wandel
Das Arbeitsmarktservice unterstützt die Betroffenen bei der beruflichen Neuorientierung. Markus Litzlbauer vom AMS Oberösterreich rechnet nicht mit einer Rückkehr der verlorenen Produktionsjobs. „Diese Arbeitsplätze werden in diesem Umfang wohl nicht zurückkehren“, sagt er. Die Branche befinde sich im Wandel.
KTM sucht Personal in neuen Bereichen
Trotz Stellenverlusten sucht KTM wieder neue Mitarbeiter. Das Unternehmen bietet zahlreiche Jobs in verschiedenen Bereichen an. Gesucht werden unter anderem Lehrlinge, Köche und Designer. In der Produktion gibt es kaum offene Stellen. Diese Entwicklung deutet auf eine strategische Neuausrichtung hin. KTM passt sich an veränderte Marktbedingungen an.
Politik begrüßt Neustart als Hoffnungsschimmer
Landesrat Markus Achleitner sieht im Produktionsstart ein wichtiges Signal für die Region. „Der Neustart stärkt den Wirtschaftsstandort Oberösterreich“, sagt er. Nicht nur die Beschäftigten, auch das Innviertel profitiere. Achleitner bezeichnet den Schritt als entscheidend für Stabilität und Zukunftsfähigkeit.