Lotus will die Produktion seiner Sportwagen in Großbritannien beenden und in die USA verlagern. Davon wären 1.300 Arbeitsplätze im Werk Hethel in Norfolk betroffen. Der chinesische Eigentümer Geely prüft laut informierten Kreisen, die Herstellung des Modells Emira in die USA zu verlegen und die Produktion in Norfolk dauerhaft einzustellen. Eine endgültige Entscheidung steht noch aus.
Werk seit Mai ohne Produktion
Seit Mitte Mai ruht die Produktion in Hethel. Lotus begründet dies mit Lieferkettenproblemen und hohen US-Zöllen, die die Produktion drosselten. Die US-Zölle sollen zwar ab Montag von 25 % auf 10 % sinken, dennoch erwägt Geely-Chef Qingfeng Feng die Verlagerung, um weitere Zollprobleme zu vermeiden. Lotus hat sich zu den Plänen bislang nicht öffentlich geäußert.
Fokus liegt auf China und den USA
Lotus gehört seit 2017 mehrheitlich Geely, das auch Anteile an Volvo, Mercedes-Benz und Aston Martin hält. Unter Geely wurde der Fokus auf den chinesischen Markt gelegt, wo das Elektro-SUV Eletre produziert wird. Die Elektroautosparte Lotus Technology wurde 2023 an der New Yorker Börse gelistet, wodurch das britische Stammgeschäft ohne großen Kapitalzufluss blieb. Geely strebt an, die Produktion bis 2028 auf 150.000 Autos pro Jahr zu steigern, vor allem durch Werke in Wuhan und eine mögliche Fertigung in den USA.