Marc Márquez hat beim Großen Preis von Katar einen eindrucksvollen Sieg gefeiert – trotz einer frühen Kollision mit seinem Bruder Alex Márquez und Beschädigungen an seiner Ducati. Es ist sein erster Sieg auf dem Lusail International Circuit seit 2014 und katapultiert ihn an die Spitze der WM-Wertung.
Frühe Berührung und starker Konter
Marc startete perfekt von der Pole-Position – seiner vierten in Folge – doch bereits in der ersten Kurve kam es zu einer Berührung mit Alex Márquez, bei der das Heck seiner Maschine beschädigt wurde. Franco Morbidelli, von Startplatz vier losgefahren, nutzte die Gelegenheit und übernahm vorübergehend die Führung.
Alex geriet später erneut in eine Kollision, diesmal mit Fabio Di Giannantonio, was ihm eine Long-Lap-Strafe einbrachte und ihn auf Platz 12 zurückwarf – das Ende seiner Podiumshoffnungen, nachdem er zuvor in allen Sprints und Rennen Zweiter geworden war.
Kampf um die Spitze
Marc Márquez lieferte sich anschließend einen packenden Zweikampf mit Francesco Bagnaia, beide überholten sich mehrfach mithilfe des Windschattens. Währenddessen arbeitete sich Maverick Viñales auf der Red Bull KTM auf Platz drei vor und überholte wenig später auch Morbidelli, um die Führung zu übernehmen – mit noch 12 Runden auf der Uhr.
Der Titelverteidiger Jorge Martín, nach Verletzung erstmals wieder im Einsatz, schied bei einem Sturz in Kurve 11 aus.
Márquez setzt zum finalen Angriff an
Sieben Runden vor Schluss nutzte Marc Márquez einen Fehler von Viñales, der weit ging, um erneut die Spitze zu übernehmen. Dann drehte er richtig auf, fuhr zwei schnellste Runden in Folge und setzte sich entscheidend ab. Den Sieg ließ er sich nicht mehr nehmen.
Viñales wurde Zweiter, muss sich jedoch einer Untersuchung wegen zu niedrigem Reifendrucks stellen. Bagnaia komplettierte das Podium auf Rang drei, Morbidelli wurde Vierter.
Márquez übernimmt die WM-Führung
Mit dem Sieg führt Marc Márquez nun die Fahrerwertung mit 123 Punkten an – 17 Zähler vor Alex Márquez, der trotz Rückschlag auf Platz zwei bleibt. Bagnaia ist mit 97 Punkten Dritter.
„Ich musste die Vorderräder managen, deswegen war ich anfangs ruhig“, erklärte Marc.
„Maverick hat mich überrascht, aber ich hatte noch genug Reserven für den Schluss. Ein Sieg in Katar ist großartig.“
Ein beeindruckender Triumph für Márquez, der Frustration in Entschlossenheit verwandelte – und damit erneut seine Klasse und Nervenstärke unter Beweis stellte.