Russlands Parlament beschloss ein Gesetz für die Entwicklung eines staatlichen Messengers. Die Anwendung soll sichere Kommunikation zwischen Bürgern und Behörden ermöglichen. Gleichzeitig will der Staat offizielle Dienste direkt in die App integrieren.
Laut Duma-Bericht ersetzt der Messenger künftig Papierdokumente. Nutzer können ihr Alter bestätigen oder ins Hotel einchecken – ganz ohne Ausweis. Auch digitale Unterschriften, ID-Funktionen und amtliche Unterlagen sollen eingebunden werden. Die App soll zudem Zugang zu staatlichen Lernplattformen bieten.
Regierung bestimmt Anbieter selbst
Laut Gesetz entscheidet die russische Regierung, wer den Messenger entwickelt. Medien vermuten das Netzwerk VK als Entwickler. VK entstand einst unter Telegram-Gründer Pawel Durow. Heute kontrollieren staatsnahe Unternehmen das Portal vollständig.
Russlands Regierung will mit der App unabhängige Dienste verdrängen. Der neue Messenger dient damit nicht nur der Kommunikation, sondern auch der digitalen Kontrolle.
Zensur nimmt weiter zu
Seit Beginn des Kriegs gegen die Ukraine verschärfte Russland die Internetkontrolle. Behörden blockierten viele westliche Inhalteanbieter. Plattformen wie YouTube oder unabhängige Nachrichtenportale wurden eingeschränkt oder verklagt.
Regierungsvertreter äußerten mehrfach Misstrauen gegenüber Whatsapp, Facebook oder Signal. Diese Apps gelten als zu offen und schwer kontrollierbar. Der neue Staats-Messenger soll Abhilfe schaffen – unter direkter Aufsicht.