Lando Norris hat mit einem packenden Sieg beim Großen Preis von Ungarn Geschichte geschrieben: Der Brite sicherte McLaren den 200. Formel-1-Sieg der Teamgeschichte – als erst zweites Team nach Ferrari. Auf dem Hungaroring setzte er sich in einem intensiven teaminternen Duell gegen seinen Teamkollegen und WM-Spitzenreiter Oscar Piastri durch. Norris, der von Platz drei ins Rennen gestartet war, profitierte von einer aggressiven Ein-Stopp-Strategie und feierte seinen neunten Karrieresieg. George Russell komplettierte im Mercedes als Dritter das Podium. Ferrari-Pilot Charles Leclerc, der lange geführt hatte, fiel nach Strategiefehlern und technischen Problemen auf Rang vier zurück.
Norris zeigte sich nach dem Rennen erschöpft, aber glücklich: „Ich bin total fertig, aber es war perfekt. Ich hätte nicht gedacht, dass wir so gewinnen würden.“ Piastri kritisierte nach dem Rennen die Teamstrategie leicht, lobte aber den harten, fairen Zweikampf: „Mit Lando zu kämpfen, macht Spaß – auch wenn es heute nicht gereicht hat.“
Leclerc verliert Führung, McLaren nutzt Strategie-Poker
Charles Leclerc konnte seine Poleposition zunächst optimal umsetzen und das Rennen über weite Strecken anführen. Doch unterschiedliche Strategien sorgten für Spannung: Während Ferrari früh stoppte und dreimal neue Reifen aufziehen ließ, setzte McLaren auf längere erste Stints und sparte so Zeit. Nach einem kurzen Reifenpoker fiel Leclerc hinter die McLaren zurück und hatte in der Schlussphase auch mit technischen Problemen zu kämpfen.
Piastri holte noch einmal stark auf, kam sechs Runden vor Schluss bis auf eine Sekunde an Norris heran – der verteidigte jedoch geschickt. Russell zog derweil an Leclerc vorbei und warf dem Ferrari-Piloten anschließend gefährliche Bremsmanöver vor. Leclerc erhielt eine Zeitstrafe und musste sich mit Rang vier begnügen. Max Verstappen fuhr beim 200. Rennen für Red Bull nur auf Platz neun. Lewis Hamilton erlebte im Ferrari ein weiteres enttäuschendes Wochenende und kam als Zwölfter ins Ziel.
In der WM trennen Piastri und Norris nur noch neun Punkte – das Duell spitzt sich beim nächsten Rennen in Zandvoort weiter zu.