42 mutmaßliche Täter in der Steiermark gefasst
Die Polizei in der Steiermark hat ein kriminelles Drogenkartell zerschlagen. 42 Verdächtige zwischen 16 und 34 Jahren wurden festgenommen. Die Täter agierten mit extremer Brutalität und sollen Foltermethoden eingesetzt haben.
Seit 2019 betrieben sie laut Polizei organisierten Drogenhandel. 2022 begannen verdeckte Ermittlungen in mehreren Bezirken. In Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt konnten die Beamten das gesamte Netzwerk enttarnen und zerschlagen.
Drogen aus Spanien und dem Balkan über Busse eingeschleust
Die Haupttäter stammen aus dem Balkanraum, aus Tschetschenien und weiteren Staaten. Sie schmuggelten Drogen aus Spanien und dem Kosovo nach Österreich. Der Großteil wurde in der Obersteiermark verteilt.
Für den Transport nutzten die Täter Reisebusse und Lkw. Pro Lieferung gelangten bis zu 80 Kilogramm Cannabis ins Land. Die Polizei stellte 11,5 Kilogramm Kokain, 80 Kilogramm Cannabis, zehn Kilogramm Harz und 250 Gramm Amphetamin sicher.
Zudem wurden 95.000 Euro Bargeld, mehrere Faustfeuerwaffen, Langwaffen und große Mengen Munition beschlagnahmt.
„Operation Kaukasus“ enthüllt firmenähnliche Struktur
Die Ermittler entdeckten 2022 erste Hinweise auf einen groß angelegten Drogenhandel. Im März 2023 erfolgten erste Festnahmen. Ein mutmaßlicher Großlieferant konnte ebenfalls gefasst werden.
Wenig später verhaftete die Polizei zwei Kuriere mit Drogen und Waffen. Einer war Mitglied einer Rockergruppe. Daraufhin startete die Polizei die „Operation Kaukasus“, um Hintermänner und Strukturen aufzudecken.
Das Kartell arbeitete arbeitsteilig wie ein Unternehmen. Es importierte Suchtmittel aus mehreren Ländern und vertrieb sie in Wien, Oberösterreich und der Steiermark. Zahlreiche Verfahren laufen derzeit bei der Staatsanwaltschaft Graz.
Folter, Nötigung und massive Gewalt dokumentiert
Die Polizei spricht von erschreckender Gewaltbereitschaft bei tschetschenischen Gruppen. Sie sollen Opfer gezielt gefoltert und massiv bedroht haben.
Ermittler dokumentierten schwere Menschenrechtsverletzungen. Die Täter setzten psychische und physische Folter ein.
Neben Drogendelikten entdeckten die Beamten weitere Straftaten wie Körperverletzung, Nötigung und Misshandlung. Die Polizei brachte alle Taten zur Anzeige.