Italiens Bevölkerung blieb einer wichtigen Volksabstimmung zu Einwanderung und Arbeitsrecht weitgehend fern. Die Wahlbeteiligung lag bei nur 29 Prozent. Damit verfehlte die Abstimmung klar das notwendige Quorum von 50 Prozent. Von mehr als 51 Millionen Wahlberechtigten gaben weniger als ein Drittel ihre Stimme ab. Das Innenministerium meldete die vorläufige Zahl kurz nach Schließung der Wahllokale um 15.00 Uhr.
Initiatoren forderten besseren Kündigungsschutz
Gewerkschaften und linke Parteien hatten das Referendum angestoßen. Sie wollten das Arbeitsrecht stärken und Verbesserungen für Beschäftigte durchsetzen. Die Forderungen umfassten unter anderem mehr Schutz bei Kündigungen, höhere Abfindungen und die automatische Entfristung befristeter Verträge. Zudem verlangten sie strengere Haftung bei Arbeitsunfällen.
Ein weiterer Punkt betraf das Einbürgerungsrecht. Die Initiative wollte erreichen, dass Menschen aus Nicht-EU-Staaten bereits nach fünf Jahren die Staatsbürgerschaft erhalten. Derzeit müssen sie zehn Jahre warten. Die endgültigen Resultate folgen nach der vollständigen Auszählung.
Regierung rät zur Wahlenthaltung
Die Regierung unter Premierministerin Giorgia Meloni riet ihren Anhängern, nicht zur Abstimmung zu gehen. Diese Strategie trug zur niedrigen Beteiligung bei. Meloni selbst erschien zwar im Wahllokal in Rom, verzichtete dort aber bewusst auf ihre Stimmabgabe. Die rechte Koalition hatte das Referendum offen abgelehnt. Das Abstimmungsziel blieb damit deutlich unerreicht.