Fahrgäste werden einzeln abgeseilt
Die Rettungsaktion für 19 in der Karrenseilbahn festsitzende Personen und einen Hund begann am Sonntag um 19.12 Uhr. Der Zwischenfall ereignete sich gegen 15.00 Uhr, als ein heftiger Windstoß beide Seile der Bahn aus ihrer Führung drückte, wodurch die Gondeln zum Stillstand kamen. Eine Rettungsgondel konnte nicht zufahren, weshalb ein komplexer Rettungseinsatz per Hubschrauber notwendig wurde.
Ein Notarzt und Bergretter wurden per Polizeihubschrauber „Libelle“ zur Gondel gebracht. Die Bergung soll zwei bis drei Stunden dauern. Jede gerettete Person wird unterhalb der Gondel von der Bergrettung empfangen, versorgt und ins Tal gebracht. Insgesamt sind 20 Bergretter zur Betreuung der Betroffenen im Einsatz.
Besonnene Stimmung in luftiger Höhe
Die Gondel befand sich etwa 250 Meter unterhalb der Bergstation in rund 60 bis 80 Metern Höhe. Trotz der Lage blieb die Stimmung ruhig, die Passagiere waren laut Bürgermeister Markus Fäßler (SPÖ) stets telefonisch mit dem Kriseninterventionsteam in Kontakt und wurden alle 15 Minuten informiert.
Komplizierte Bergung durch Seilüberschlag
Durch die verkreuzten Seile war eine konventionelle Rettung nicht möglich. Deshalb wurde in enger Abstimmung mit Technikern und Einsatzkräften ein spezielles Abseilverfahren geplant. Zwei Hubschrauberflüge waren notwendig, um das technische Rettungsteam auf das Kabinen-Dach abzusetzen und die Gondel zusätzlich zu sichern.
Auswirkungen des Unwetters
Das Unwetter hatte in Vorarlberg über 100 Feuerwehreinsätze zur Folge. Besonders betroffen war der Bezirk Dornbirn, wo Sturmböen Dächer abdeckten und Bäume umstürzten. Auch der Zugverkehr wurde beeinträchtigt: Zwischen Dornbirn und Wolfurt kam es wegen einer beschädigten Oberleitung zu Verzögerungen und möglichen Ausfällen.
Weitere Betroffene am Berg
Im Bergrestaurant saßen zunächst 30 Personen fest, die über die Zufahrtsstraße sicher ins Tal gebracht wurden. An der Talstation lief parallel die Vorbereitung für die Aufnahme der Geretteten, inklusive Rettungsbus, Notärzten und Decken.
Die Stadt Dornbirn hob hervor, dass die Sicherheit der Fahrgäste zu keiner Zeit gefährdet war. Die letzten Personen sollen noch am Abend geborgen werden.