Rückkehr zum Normalbetrieb nach monatelanger Sperre
Ab Freitag fahren Züge wieder mit voller Geschwindigkeit durch das Tullnerfeld. ÖBB und Westbahn kehren zum gewohnten Fahrplan zurück. Der Umweg über die alte Weststrecke entfällt endgültig.
Die Hochwasserkatastrophe vom September 2024 hatte die Neubaustrecke schwer beschädigt. Nach der dreimonatigen Sperre folgten ab 12. Mai weitere dreieinhalb Wochen Reparaturarbeiten. Die ÖBB konzentrierten sich auf den Atzenbrugger und Lainzer Tunnel sowie auf den Bahnhof Tullnerfeld. Laut ÖBB verliefen alle Arbeiten planmäßig. Die Schäden belaufen sich auf knapp unter 100 Millionen Euro, so Infrastruktur-Vorständin Judith Engel.
Tunnel und Technik umfassend modernisiert
Im Atzenbrugger Tunnel bauten Techniker alle Provisorien ab und setzten neue Komponenten ein. Diese standen im Vorjahr noch nicht zur Verfügung. Zudem wurde ein mobiler Hochwasserschutz installiert.
Im Lainzer Tunnel erfolgten umfangreiche technische Erneuerungen. Arbeiter dichteten Kabeldurchführungen ab und modernisierten Sicherungsanlagen. Über 1.000 Stromverteiler wurden höher an den Tunnelwänden angebracht. Auch hier sorgt nun ein mobiler Schutz für Sicherheit bei Hochwasser.
Im Bahnhof Tullnerfeld versetzten Fachkräfte haustechnische Leitungen höher. Davon betroffen waren Strom-, Heizungs- und Lüftungsinstallationen. Die Bahnsteige verlängerten die ÖBB auf 420 Meter. Längere Züge können somit problemlos halten.
Erster Zug rollt bei Tagesanbruch
Die Weststrecke gilt laut ÖBB wieder als voll funktionsfähig. Vor der Inbetriebnahme erfolgen noch letzte Test- und Prüfungsfahrten. Judith Engel lobte die reibungslose Umsetzung aller Maßnahmen. Alle Schäden sind nun endgültig behoben.
Der RJ821 aus Wels erreicht als erster Zug die Strecke um 5.35 Uhr in Wien. Bereits um 4.48 Uhr fährt der CJX5 (Zug 9120) ab Wien-West. Sieben Minuten später startet der RJ848 nach Salzburg. Die Westbahn kehrt mit Zug 900 um 5.38 Uhr auf die Hochgeschwindigkeitstrasse zurück.